Ingolstadt
Es kann losgehen

12,6 Millionen Euro: Spatenstich für den Erweiterungsbau der Kolumbus-Schule - Fertigstellung 2022

30.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:16 Uhr
Den Spaten durften gestern symbolisch auch drei Schülerinnen der Christoph-Kolumbus-Schule an der Ungernederstraße in die Hand nehmen. Sie unterstützten dabei (v.l.): Baureferent Alexander Ring, Architekt Gunnar Ring, Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU), Schulleiter Rudolf Zehentbauer und Schulreferent Gabriel Engert. −Foto: Hammer

Ingolstadt - Kurzerhand haben Evelyn, Alicia und Debora (alle 9 Jahre) auch einen Spaten in die Hand bekommen.

Ein wenig unsicher wirkten die Drittklässlerinnen damit schon, als sie spontan zwischen Oberbürgermeister, Schulleiter, Chef-Planer und Referenten geschoben wurden. Das erkannte OB Christian Lösel (CSU) sofort, als erfahrener Spatenstecher hatte er auch gleich ein paar Tipps für die Mädchen parat: "Das ist alles nur Show! Jetzt nehmt ihr ein wenig Sand auf die Schaufel. Ganz wichtig: In die Kamera schauen, nicht auf den Boden. Morgen seid ihr im DONAUKURIER! "

Und so ist es. Der Anlass für dieses Schauspiel war der Spatenstich für den Erweiterungsbau der Christoph-Kolumbus-Schule im Pius-Viertel - der größten Grundschule der Stadt mit derzeit 425 Schülern. Davon werden 280 ganztags betreut, sagte Schulleiter Rudolf Zehentbauer gestern. Er ist froh, dass es voran geht: "Der Bau ist notwendig. Das Schulhaus ist jetzt 51 Jahre alt. "

Die pädagogischen Konzepte hätten sich seither stark verändert, und damit die Anforderungen an das Schulgebäude. Das betrifft vor allem die Ganztagsschüler. Aufgefallen sei dem Rektor das vor allem beim Essen. Denn Mahlzeiten anzubieten, schreibt die Regierung von Oberbayern bei Ganztagsschulen vor. "Die Schüler sind von 7 bis 16 Uhr hier, das ist länger als ein Arbeitstag. "

Derzeit arbeitet das städtische Personal noch mit einer "aufgewerteten Haushaltsküche", ein Provisorium, wie Zehentbauer es gestern nannte. Es fehle zudem an Essensräumen. In dem großzügigen Neubau (Nettogeschossfläche: 3200 Quadratmeter) soll deshalb eine "professionelle Mischküche" eingebaut werden, dazu vier Speisesäle. Außerdem entstehen sollen: ein Sanitärbereich, Umkleiden und Räume für Verwaltung, Technik und Lagerung.

Die Abrissarbeiten - der alte Eingangsbereich mit zwei Hausmeisterwohnungen musste weichen - sind bereits seit Sommer abgeschlossen, die Baugrube ist ebenfalls ausgehoben. Im März soll mit dem Rohbau des 12,6 Millionen Euro teuren Projekts begonnen werden, wie OB Lösel gestern sagte. Der Eingang soll dann an der Max-Schott-Straße sein; "Die Schnittstelle zwischen Schule und Stadt", sagte Gunnar Ring von Zoomarchitekten, den Projektsteuerern. "Es ist mehr als nur eine Erweiterung - es wird das neue Gesicht der Kolumbus-Schule! "

In der neuen Aula (bislang gab es keine) soll auch eine große und gut ausgestattete Bühne entstehen - die Kolumbus-Schule ist Partnerschule des Stadttheaters. Architekt Ring lobte in seiner kurzen Ansprache auch die Zusammenarbeit mit der Stadt. Es könne nun sogar schon früher als geplant mit dem Bau begonnen werden. Wenn alles läuft wie geplant, soll die Schule den Erweiterungsbau ab dem Schuljahr 2022/23 nutzen können.

Zusätzlich zu dem Neubau werden im Norden auch neue Außenanlagen angelegt - auf über 3200 Quadratmetern. Dazu gehört ein Pausenhof und die sogenannte "Kiss-and-ride"-Zone, die man sonst von amerikanischen Flughäfen oder Bahnhöfen kennt und weniger im Sprachgebrauch eines oberbayerischen Baureferats erwarten würde.

In einem ausgewiesenen Bereich dürfen Elterntaxis kurz halten und ihre Kinder mit Küssen ("Kiss") verabschieden und weiterdüsen ("and ride"). Vor allem den Sicherheitsaspekt einer solchen Zone betonten die Verantwortlichen gestern erneut, nachdem es bereits im Bezirksausschuss Nordwest intensive Debatten darüber gegeben hatte. Denn für diese Zone mussten Bäume weichen, ganz zum Ärger einer Umweltschützerin (siehe Kasten).

DK

Julian Bird