Ingolstadt
Es ist angerichtet

Wenn Nato-Militärs den Kochlöffel schwingen: Munteres kulinarisches Treffen beim International Day von MILENG

13.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:15 Uhr
Typische Kost aus 15 Nato-Staaten: Einmal im Jahr zeigt die große MILENG-Familie im Lehrsaal der Pionierschule, was sie kulinarisch drauf hat - hier am Büfetttisch der US-Vertretung. −Foto: Heimerl

Ingolstadt (hl) Wer das ganze Jahr in internationaler Runde über Behelfsbrücken, Minensperren und militärische Spezialfahrzeuge fachsimpelt, darf auch mal für einen Abend ganz andere Saiten aufziehen: Am Montag war wieder mal International Day mit multinationalem Büfett in Ingolstadts kleinem Nato-Stützpunkt MILENG.

Die Abkürzung steht für Military Engineering Centre of Excellence - Bezeichnung für ein Kompetenzzentrum des westlichen Verteidigungsbündnisses, das sich schwerpunktmäßig um Kooperation und Austausch unter den Pionierkräften in den Armeen der Mitgliedsstaaten kümmert. Ihren Sitz hat die Einrichtung seit bald zehn Jahren in der Pionierkaserne Auf der Schanz.

Der International Day ist ein zwangloses Treffen der MILENG-Soldaten und ihrer Familien mit anderen Militärs aus der Kaserne und Vertretern aus Wirtschaft und Politik am Standort Ingolstadt. Anreiz ist nicht zuletzt das große Büfett, das von den Angehörigen der Nato-Militärs stets mit vielen Spezialitäten aus ihren Heimatländern bestückt wird. Ein Rundgang mit mehrfachem Nachfassen ist praktisch eine kulinarische Reise durch weite Teile Europas und durch Nordamerika.

Oberst Niels Janeke hat die Gäste allerdings am Montagabend letztmals begrüßen können: Für den langjährigen MILENG-Kommandeur hält die Nato ab Dezember eine neue Verwendung bereit - er wird von Ingolstadt auf einen Attaché-Posten mit Diplomatenstatus nach Moskau wechseln.

Janeke musste seinen Zuhörern mit Bedauern erklären, dass von den 17 bei MILENG engagierten Nato-Staaten diesmal zwei nicht beim International Day mitwirken konnten: Die dänische und die polnische Vertretung sind vorübergehend verwaist. Bei einigen anderen Nationen hat es im laufenden Jahr Neubesetzungen der Delegationen gegeben, so dass einige Mitwirkende auf Gastgeberseite erstmals bei diesem gesellschaftlichen Treffen dabei waren - und sich gleich trefflich einbrachten.

Der scheidende Kommandeur betonte wie schon bei früheren Gelegenheiten das gute partnerschaftliche Miteinander, das so viele Nationen (auch) innerhalb der Nato pflegen. 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs, in den eben diese Länder großenteils verstrickt waren, dürfe daran mit besonderem Stolz erinnert werden. Es sei praktisch innerhalb von drei Generationen gelungen, aus früheren erbitterten Gegnern Verbündete zu machen - "ein großer Fortschritt".