Ingolstadt (DK) In einem ausverkauften Saal des Audi-Programmkinos feierten junge Filmemacher am Donnerstagabend ihren fünften regionalen Jugendfilmabend.
Die Initiatorin und Organisatorin Francesca Pane war restlos begeistert: "Ich freue mich sehr, ich bin ganz platt! " Es war der am besten besuchte Abend überhaupt. "Die Idee kam mir, als ich von einem Kinobetreiber in Ingolstadt eine zu späte Zusage für meine damalige Filmpremiere von "verliebt, verlobt, verwickelt" bekam. Er meinte, ich sollte doch mehrere Filme an einem Abend zeigen. "
Sie wolle aber nicht nur selbst von diesem Privileg profitieren, sondern auch allen anderen jungen Filmemachern aus Ingolstadt zwischen 16 und 30 Jahren die Chance geben, ihre Werke im Kino zu zeigen. Mit Unterstützung der Stadt Ingolstadt sowie des Arbeiter-Samariter-Bundes fiel 2014 die erste Klappe.
Inzwischen ist Pane im Programmkino auf dem Audi-Forum angekommen und hat bei Andreas Clasen eine neue Heimat gefunden: "Ich finde es gut, dass es diesen Abend gibt. Man muss die jungen Filmemacher unterstützen. " Durch ihn kam im vergangenen Jahr die Kooperation mit dem Kurzfilmfestival "20minmax" sowie Marcel Aigner zustande, die laut Pane in den nächsten Jahren noch weiter vertieft wird
Bei der diesjährigen Ausgabe gab es auch eine Besonderheit: einen gemeinsamen Film aller Teilnehmer. Die Geschichte wurde gemeinsam entwickelt, das Drehbuch über Weihnachten geschrieben, von Januar bis März wurde mit den Schauspielern geprobt und an nur zwei Wochenenden im März gedreht. "Der Schnitt wurde drei Tage vor Abgabe im Kino fertig", berichtet Pane. Eigene Filmmusik und ein animierter Vorspann wurden produziert. So entstand "Stadtei" als Jubiläumsfilm - über das Jahr verteilt.
Der Inhalt: Das Großstadtkind Pia kommt nach dem Umzug ihrer Familie von Berlin in die bayerische Pampas zum Arbeiten auf einen Bauernhof. Dort trifft sie auf Resi, die Enkelin des Bauern Sepp. Ob sich die liberale Pia und die bodenständige Resi verstehen? Einige Missverständnisse sind programmiert.
Acht weitere Filme fanden den Weg ins Kino. Darunter ein Trailer von Toby und Kevin Schmutzlers "Robin", der - wie berichtet - noch für kurze Zeit auf Youtube zu sehen ist und bei jedem Klick zehn Cent für Kinderhilfsorganisationen einfährt. Ferner kam Melissa Krauthammers experimentelle Komödie "Batpanki und Superstachel" ins Kino. Simon Thummet, ein Animationskünstler, zeigte das japanisch angehauchte Werk "Start up - The future" von Studio Seufz. So heißt seine mit Partnern gegründete Animationsfirma, die er über Skype später an diesem Abend vorstellte.
Beim Publikumsentscheid ging der erste Preis an "Zauberhaft", eingereicht von Angi Malacarne. Ein sehr einfühlsamer und philosophischer Film, in dem ein Mädchen versucht, Passanten im Park Zauberstücke zu zeigen, doch alle haben keine Zeit oder glauben gar nicht an den Zauber in der Welt. Roland Binder sagt stellvertretend für sie: "Damit hatten wir gar nicht gerechnet! Er ist ja so kurz! "
Der zweite Preis ging an "Waves Crash" mit Filmmusik von Yannic Roithmaier, in dem eine junge Frau nach dem Unfall ihrer Zwillingsschwester in Trauer versinkt und all ihre Gefühle einem Tagebuch anvertraut. "Dass ich an diesem Abend mit einem Preis heimgehen werde, ist überraschend, aber ich freue mich sehr! ", sagte Roithmaier.
Den dritten Preis holte die Komödie "Café la Figaro" von Tom Sigl und Michi Kraft, die ein Datingcafé behandelt, in dem Frauen eine Karte ziehen und einen Datingpartner zugewiesen bekommen. Nicht jede ist mit der Auswahl glücklich, doch am Ende findet jede ihren Traumpartner. Für alle Teilnehmer gab es großen Applaus, Nächstes Jahr fällt die sechste Klappe.
