Lenting
Engagiert fürs Kugelspiel

Artur Stümke aus Lenting legte vor zehn Jahren den Grundstein für eine Boule-Spielgemeinschaft

15.02.2022 | Stand 19.02.2022, 3:34 Uhr
In vielen Bereichen engagiert: Artur Stümke aus Lenting hat unter anderem die Spielvereinigung "Boulefreunde Lenting" gegründet - und spielt auch selbst leidenschaftlich gerne. −Foto: Vogl

Lenting - Sein Herz schlägt für Kugelspielarten: Der 74-jährige Artur Stümke aus Lenting hat unter anderem die Spielvereinigung "Boulefreunde Lenting" ins Leben gerufen.

Wie eine Kugelspielart aus dem französischen Raum den Weg ins bayerische Lenting gefunden hat und wofür er sich sonst noch engagiert, hat er im Gespräch mit der Heimatzeitung erzählt.

Zum ersten Mal ist Artur Stümke mit dem Boule-Spiel vor über 40 Jahren in Kontakt gekommen. Damals hatte er in Karlsruhe Physik studiert und anschließend promoviert. "Die Institutsmitarbeiter waren damals sehr frankophil eingestellt", sagt er. In der Mittagspause hatten sich die Assistenten-Kollegen regelmäßig auf einer Wiese zum Boule-Spiel getroffen. Und auch Stümke fand Gefallen daran und spielte eifrig mit. Seine vierzig Jahre alten Kugeln hat er übrigens immer noch - sie kamen sogar beim Fototermin zum Einsatz.

Nach der Promotion in Karlsruhe war aber erst mal Schluss mit Boule. Die nächsten Jahrzehnte ruhten die Kugeln im Keller und warteten auf ihren Einsatz. Als der ehemalige Audi-Manager 2006 dann in Rente ging, kam die Idee auf: Warum nicht wieder Boule spielen? Stümke suchte nach Gleichgesinnten und fand in Ingolstadt zwei Pétanque-Clubs, wie die Boule-Spielvereinigungen in der Fachsprache heißen. Zusammen mit seiner Frau Heidi trat er den Ingolstädter "Nebenboulern" bei, wie der Club damals hieß. Dort blieb er bis zu dessen Auflösung im Jahr 2013.

Damals hatte Stümke gerade die Leitung der Tennisabteilung des TSV Lenting in jüngere Hände abgegeben, wie er berichtet. "Warum also nicht in Lenting Leute für das Boule-Spielen begeistern? ", fragte er sich. Angefangen hatte es schon in 2012 mit einer lockeren Zusammenkunft von einigen Boule-Interessierten auf einem kleinen Platz innerhalb der Tennisanlage des TSV. "Die Begeisterung war dann da", sagt der Gründungsvater der Boule-Freunde.

Nachdem durch Mundpropaganda oder Ansprache die Zahl der Spieler immer größer wurde, musste nach einer entsprechenden Spielfläche gesucht werden. Stümke wandte sich mit einer von 120 Bürgern unterschriebenen Liste und einem entsprechenden Antrag an den Lentinger Gemeinderat. Der Vorschlag für den heutigen Platz sei damals von Bürgermeister Christian Tauer (SPD) gekommen, erinnert sich Stümke. Gefunden wurde ein passender Ort beim Gstocket auf der ehemaligen Kneippanlage.

Mit viel Eigenleistung der Boulefreunde wurde der Platz 2013 als Spielfeld hergerichtet. Stümke: "Damit erhöhte sich der Spielerkreis erheblich, sodass die Spielanlage 2016 erweitert wurde. " Derzeit umfasst die Spielgemeinschaft mit Lizenzrecht im BPV (Bayrischer Pétanque-Verband) rund 30 Spieler und trifft sich ein- bis zweimal die Woche "zum sportlichen Ausgleich, zum Training und für soziale Begegnungen", wie Stümke verrät.

Die Spielgemeinschaft beteiligt sich seit 2014 auch an südbayerischen Ligaspielen und Meisterschaften, seit diesem Jahr spielt sie in der Oberliga. Wie Stümke berichtete, konnten die Lentinger bereits einmal den dritten Platz in den bayerischen Meisterschaften erringen und sind auch bei Stadtmeisterschaften immer wieder auf dem Siegertreppchen, zum Beispiel in Ingolstadt und Neuburg. Stümke: "Wir können in der Region gut mitspielen und immer öfter auch sportliche Erfolge ernten. "

Das Schöne für ihn an dieser Sportart ist, dass sich "Spiel, Sport und Spaß ideal zusammen fügen". Stümke ist seit Beginn der Vorsitzende der Spielvereinigung. Die damit verbundene Verwaltungsarbeit, Turnierorganisation und Platzpflege machen ihm nichts aus. "Das Organisieren ist mein Metier. Ich war überwiegend im Management in leitender Position tätig und möchte von daher auch gerne neue Impulse setzen und natürlich auch Erfolge sehen. " Neuzugänge sind übrigens weiterhin willkommen, betont der Vorsitzende. Die Spielvereinigung versucht auch, unter anderem durch Schnupper- und Ferienpass-Angebote junge Mitspieler für den Sport zu begeistern.

Stümke engagiert sich allerdings nicht nur fürs Boule-Spiel. Auch andere Kugel- und Ballsportarten und Sportarten allgemein haben es ihm angetan. Artur Stümke hat früher die Tennisabteilung des TSV Lenting geleitet, war bei den Skifahrern aktiv, spielt zusammen mit seiner Frau Heidi Golf oder begeistert seine Freunde für eine ostfriesische Kugelspielart, das Boßeln. Darüber hinaus engagiert er sich in der Dorfgemeinschaft. Unter anderem initiierte er vor einigen Jahren das Schmücken des Weihnachtsbaums sowie des Osterbrunnens und er hat auch gemeinsam mit einem Freundeskreis das Osterbrunnenfest ins Leben gerufen. Dieses traf bei den Lentinger Bürgern auf große Resonanz. Was Stümke also über das Boulespiel gesagt hat - dass er neue Impulse setzen und Erfolge sehen möchte - gilt auch für andere Lebensbereiche.

DK