Ingolstadt
"Weiter als andere Städte"

OB Lösel für CO<VersatzTief>2</VersatzTief>-Einsparprogramme statt Klimanotstand

08.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:01 Uhr
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel −Foto: Foto: Stadt

Ingolstadt (rl) Die Stadtratsfraktionen von ÖDP und Grünen fordern, es der Stadt Konstanz gleichzutun und auch für Ingolstadt den Klimanotstand auszurufen. Oberbürgermeister Christian Lösel schlägt einen anderen Weg vor.

Klimanotstand: Mit der Unterzeichnung dieser internationalen Erklärung erkennen politische Entscheidungsgremien die Klimakrise als Aufgabe von höchster Vordringlichkeit an. In ihrem Antrag fordern die Stadträte von ÖDP und Grünen, die Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen zu berücksichtigen und Lösungen zu bevorzugen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt und Artenschutz auswirken. "Die natürlichen Lebensgrundlagen brechen unter unseren Füßen weg", so Grünen-Stadtrat Christan Höbusch. "Deshalb müssen wir der Ökologie oberste Priorität in unserem Handeln geben." FDP-Stadtrat Karl Ettinger spricht dagegen von "Klimapopulismus" und fordert "echte Initiativen". Und dürfte OB Christian Lösel (CSU) damit aus der Seele sprechen. In einer Erklärung schlug Lösel heute "statt Klimanotstand" verstärkte CO2-Einsparungsprogramme vor.


"Ingolstadt", so Lösel, "ist weiter als andere Städte". Lösel untermauert dies mit sieben Punkten: So habe Ingolstadt bereits vor drei Jahren im Gebäudemanagement eine Stelle für einen Energiemanager geschaffen. Die Stadt baue eine umweltentlastende Wasserstoffstrategie auf und habe sich in Berlin für Förderprogramme beworben. Ferner habe man ein "Pflanzprogramm für eine Million Bäume beschlossen, das zur Bekämpfung des Klimawandels durch CO2-Absorbtion beiträgt". Auch das "millionenschwere Förderprogramm", das die Stadt vor Jahren für energetische Sanierungen von Vereinsheimen aufgelegt hat, führt der OB auf. Die Stadt sei zudem "immer wieder Spitzenreiter in der Solar-Bundesliga". Derzeitiger Stand: bayernweit Platz 1, bundesweit Platz 5 in der Kategorie "Großstädte". Ingolstadt setze auf den Ausbau des Fahrradverkehrs und des ÖPNV (etwa Audi-Bahnhalt). Eine Nachhaltigkeitsstrategie und ein Klimaschutzplan würden erarbeitet. Die Stadtwerke, heißt es weiter, sparen zwischenzeitlich 125000 Tonnen CO2 (eine knappe Tonne pro Einwohner) durch Energie- und Wärmeprojekte (Fernwärme, Windparks, Ökostrom aus MVA, Photovoltaik, Erd- und Biogas) ein.

Lösel: "Wir sollten unseren eigenen ,Ingolstädter Weg' konsequent und mutig weitergehen - global denken, aber lokal handeln! Dabei ist mir - genauso wie den Gewerschaften und Sozialverbänden - wichtig, dass keine Bevölkerungsgruppe abgehängt wird!" Die Bevölkerung dürfe nicht über Gebühr strapaziert werden. Die absoluten CO2-Emissionen seien laut Energiebericht der Stadt von 2017 im Zeitraum 1990 bis 2016 um 30 Prozent gesunken, die CO2-Emissionen der städtischen Liegenschaften um 47 Prozent. Zu den ergriffenen müssten weitere Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes angestoßen werden.