Ingolstadt
Eine neue Ära im Ingolstädter Fußball

Am heutigen Freitag vor zehn Jahren wurde der Sportpark des FCI eröffnet - Der Weg bis zu diesem Ereignis war kein leichter

23.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:06 Uhr
Mit einem Knall in ein neues Zeitalter: Am Ende des 24. Juli 2010 ließ es der FC Ingolstadt bei den Eröffnungsfeierlichkeiten seines Sportparks richtig krachen. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Der Sportpark feiert heute seinen 10. Geburtstag. Am 24. Juli 2010 wurde das Stadion des FC Ingolstadt eröffnet. Der Weg dorthin war kein leichter. Hier eine kleine Chronik eines Kampfes mit Politik und sportlichem Auf und Ab.

5. Februar 2004: 24 Gründungsmitglieder heben den FC Ingolstadt 04 aus der Taufe. Er entsteht aus den Fußballabteilungen des ESV und MTV, wo zunächst gespielt wird.

27. Mai 2006: Der FC steigt aus der Bayernliga in die Regionalliga auf. Die Stadionfrage wird aktuell.

9. Juni 2006: Zum ersten Mal tagt eine Stadionkommission mit OB Alfred Lehmann und Vereinsvertretern. Die Tendenz gehe „in Richtung Neubau“, so der Rathauschef.

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Ein sportlicher Rückblick auf besondere Momente

8. November 2006: Der Sportausschuss stellt die Stadionfrage zurück: Ein Grundsatzbeschluss soll her. Als Standort kristallisiert sich das Bayernoil-Gelände heraus, da die Raffinerie bald abgeschaltet wird. Fest steht: Audi übernimmt die Namensrechte am Stadion für zehn Jahre und zahlt fünf Millionen Euro.

26. Juli 2007: Der Stadtrat beschließt den Bebauungsplan fürs Bayernoil-Gelände „ergebnisoffen“ zu erarbeiten. Die Stadionfrage bleibt ungeklärt.

23. November 2007: Der DFB schaltet sich ein und gibt vor: Der FCI muss ins ESV-Stadion umziehen, will er in der 2. oder der neuen 3. Liga spielen.

11. März 2008: Im Planungsausschuss stellt der FCI seine Umbaupläne für das marode ESV-Stadion vor. Die Sanierung kostet ihn zwei Millionen Euro.

31. Mai 2008: Der FCI steht als Zweitliga-Aufsteiger fest. Die Lizenz bekommt er nur, wenn er ein neues Stadion baut.

11. Juni 2008: Der Stadtrat gibt bei fünf Gegenstimmen Grünes Licht für „das Leuchtturmprojekt“ (OB Lehmann) bei Bayernoil. Die Stadt will aber kein Steuergeld für Profisport ausgeben: Das Stadion muss der Verein aus eigener Tasche zahlen. Die Stadt kommt für die Infrastruktur auf.

26. November 2008: Der sicher geglaubte Deal mit Bayernoil droht zu platzen, weil der Ölkonzern unerfüllbare Forderungen stellen würde. Die Stadt sichert sich Grundstücke für einen Alternativstandort an der Manchinger Straße. Bei dieser Drohkulisse kommt es doch zur Einigung mit Bayernoil.

5. Februar 2009: Nach mehr als zwei Jahren mit intensiven Diskussionen steht fest: Der bisher über das Stadtgebiet verteilte FCI erhält seine Heimat auf dem Bayernoil-Gelände. Der Stadtrat zieht bei sechs Gegenstimmen diese Variante der Manchinger Straße vor. Die Stadt kauft über ihre Tochter IFG 20 Hektar für fünf Millionen Euro. 2,5 Hektar erwirbt der Verein selbst, um für 23 Millionen Euro das Stadion zu bauen. Die Stadt soll als Bürge für einen Bankkredit auftreten.

14. Mai 2009: Nach nur einem Jahr steht der direkte Abstieg aus der 2. Liga fest.

20. Mai 2009: Wie eine Bombe schlägt die Mitteilung von OB Lehmann ein: Die Bürgschaftsidee ist geplatzt, weil Banken ein Einschreiten der EU fürchten. Stichwort: rechtswidrige Subvention. Lehmanns Alternative sorgt für einen Aufschrei in der Bevölkerung. Die Stadt soll den Kredit über 20 Millionen Euro direkt geben.

22. Mai 2009: Spatenstich fürs Stadion, dabei steht die Finanzierung noch nicht.

29. Mai 2009: Erst eine Woche danach macht der Stadtrat den Weg für den Sportparkbau frei: Bei zwölf Gegenstimmen wird das Darlehen genehmigt. Vereinshauptsponsor Audi verpflichtet sich, bis 2013 die jährliche Belastung von 1,6 Millionen für Zins und Tilgung für den FC zu zahlen.

12. November 2009: Der Grundstein für das Stadion wird gelegt. Mehr als der halbe Rohbau steht bereits.

26. März 2010: Der Bau schreitet trotz eines langen Winters schnell voran. Mit 300 Gästen wird Richtfest gefeiert.

17. Mai 2010: Der FC macht den Wiederaufstieg perfekt.

30. Juni 2010: Zum vereinbarten Zeitpunkt ist das Stadion fertig. Das Budget ist eingehalten worden.

24. Juli 2010: Der Audi-Sportpark wird eröffnet.

AUDI VERLÄNGERT NAMENSRECHTE

Die Audi AG ist und bleibt der Namensgeber des Stadions, das hat der FCI am Donnerstag anlässlich des Jubiläums bekannt gegeben. Da die Namensrechte zunächst für zehn Jahre vergeben waren, habe man sich bereits vorzeitig für eine Verlängerung um ein weiteres Jahr entschieden, ehe in den kommenden Monaten wieder eine langfristige Vereinbarung erarbeitet werde.

Christian Rehberger