Ingolstadt (DK) Vielleicht wird es die emotionalste Eisgala, die Ingolstadt je erlebt hat. Aljona Savchenko und Bruno Massot werden die ausverkaufte Saturn-Arena am Sonntagabend ab 18 Uhr verzaubern. "Ich bin sehr glücklich, dass die beiden laufen", sagt die Choreografin und Regisseurin der Show, Jennifer Weiss, gestern Nachmittag in der Saturn-Arena. Denn der Start der Olympiasieger stand auf der Kippe, weil Massots Trainer vor wenigen Tagen überraschend gestorben ist.
Das phänomenale Gold der deutschen Paarläufer steht im Mittelpunkt der Show. "Ich habe immer einen roten Faden, der sich durch die Show zieht. Dieses Mal sind es Aljona und Bruno und ihr triumphaler Olympiasieg." Weiss gibt zu, dass sie eine "sehr emotionale Show" erwartet. Wegen des Todes von Massots Trainer werde der Abend "noch intensiver". Weiss fährt über das Eis und realisiert die nur im Kopf vorhandene Choreografie für das Opening, also den Beginn der Show. "Ich habe alles vor meinem inneren Auge und ich habe auch die Musik im Kopf. Allein diese Vorstellung berührt mich."
Premiere bei der Eisgala: Savchenko/Massot starten zu Livemusik. Die Sopranistin Laura Wright (Großbritannien) singt einen Klassik-Rock-Song. Weiss: "Reine Klassikmusik kommt in Ingolstadt nicht so gut an." Also wird es etwas rockiger. Dem Publikum soll es gefallen. Weiss gefällt es natürlich auch: "Die Musik steht seit Mai." Dennoch startet sie "mit Respekt und Angst" in die Show: "Der Tod von Brunos Trainer belastet uns alle." Übrigens stehen die Olympiasieger erst seit dem vergangenen Donnerstag wieder auf dem Eis.
Natürlich hatte Weiss, die auch Regie führt, auch einen Plan B. "Aber ich bin so glücklich, dass die Beiden hier sind." Für die Kanadierin, die zurzeit auch für die Sat1-Show "Dancing on Ice" als Choreografin mit den Promipaaren zusammenarbeitet, steht fest: "Diese Olympiakür wird man nie vergessen. Wenn du sie im Internet anschaust, bekommst du eine Gänsehaut. Und am Sonntag zeigen Aljona und Bruno sie in Ingolstadt." Inklusive der berühmten Pose auf dem Eis. Weiss verspricht nach der akrobatischen, dynamischen und unterhaltsamen Show im Vorjahr wird es in diesem Jahr emotional. Auf die Frage, ob sie wegen der Emotionen und der Freude auch Tränen in den Augen hat, sagt sie nur: "Ich stehe im Dunkeln, da sieht mich niemand."
Der Großteil der Sportler reiste schon am Freitag an, Savchenko/Massot kommen erst heute. Weiss freut sich auf alte Bekannte, die schon in Ingolstadt gelaufen sind, aber auch auf neue Gesichter. "Ich bin total gespannt auf Arseni Fedotov. Er kommt aus Russland und ist erst neun Jahre alt. Ich habe ihn noch nie live laufen sehen, weiß nur aus dem Internet, dass er dreifache Sprünge steht. Das ist Wahnsinn." Und Keegan Messing kommt aus Alaksa. Weiss: "Durch seinen Erfolg bei der Nebelhorn-Trophy ist er bekannt geworden. Er steckt voller Energie." Für ihn singt Soulsänger David B. Whitley (USA) live.
Eiskunstlauf und Livemusik am dritten Advent - für Weiss eine perfekte Kombination. "Eiskunstlauf ist vor allem Sport. Klar. Aber wenn die Musik zu den Läufern passt, wenn die Läufer zur Musik passen, wenn du das Gefühl hast, genau das wollen die Zuschauer sehen, dann wird Eiskunstlauf zu etwas ganz Besonderem." Die Show war schon Anfang November fast ausverkauft. "Wir haben uns überlegt, ob wir nicht eine zweite Show am Nachmittag anbieten, haben am Ende aber das Risiko gescheut, dass die Show nur halb ausverkauft ist." Übrigens beginnt der Kartenvorverkauf für die Saturn-Eisgala 2019 bereits am kommenden Montag.
