Ingolstadt
Eine Stimme für die Jugend

Am 5. Oktober findet anlässlich der Landtagswahlen erstmals auch in Ingolstadt eine U18-Wahl statt

19.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:08 Uhr
Begehrte Lektüre: Der Stadtjugendring hat in Zusammenarbeit mit dem DONAUKURIER den U18-Kurier aufgelegt, in dem alles Wissenswerte zur anstehenden U18-Wahl steht. Die Zeitschrift wird von der Projektbeauftragten Laura Holzhacker (rechts) und ihren Kollegen an den Ingolstädter Schulen seit dieser Woche verteilt. Am Katherl hatten die Mädchen und Buben in der Pause großen Spaß dabei. Ein großer Ankommer war auch das U18-Wahl-Armband. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Ab 18 darf man erst offiziell wählen, aber schon als Minderjähriger hat man eine Stimme. Und auf die kommt es am 5. Oktober genau neun Tage vor der Landtagswahl an. Dann können sich Kinder und Jugendliche in Ingolstadt erstmals an der U18-Wahl beteiligen. Eine umfangreiche Broschüre mit allen Informationen dazu wird in diesen Tagen an den Schulen verteilt.

Aus der Bluetooth-Box dringt Musik über den Pausenhof, auf dem sich eine Schülerschar um einen jungen Mann in rotem T-Shirt drängt. Der kommt mit seiner Zange kaum mehr hinterher, allen ein buntes Armband am Handgelenk festzuklemmen. Der Andrang ist groß. Das Interesse auch, als eine Delegation des Stadtjugendrings (SJR) das Katharinen-Gymnasium besucht. Wie an vielen anderen Ingolstädter Schulen bringt der SJR den U18-Kurier unters Wahlvolk, das in diesem Fall Kinder und Jugendliche sind.

Sie sind am 5. Oktober gefragt, in einem von elf Wahllokalen im Stadtgebiet (Schulen und Jugendeinrichtungen) ihre zwei Kreuzchen auf die Stimmzettel zu setzen: Auch sie dürfen die echten Landtagsdirektkandidaten (13 im Stimmkreis Ingolstadt) und eine Person von einer Parteiliste (und damit die Partei) wählen. Wie bei den Erwachsenen am 14. Oktober wird es in den Wahllokalen eine Urne geben, und es wird ausgezählt. Das Ergebnis erfahren alle U18-Wähler am Freitagabend bei der Wahlparty im Jugendzentrum Fronte 79, zu der auch die erwachsenen Landtagskandidaten eingeladen sind.

Das Wahlergebnis ist natürlich nicht bindend, aber es könnte interessant ausfallen und erfüllt ohnehin andere und mehrere Zwecke: Die Kinder und Jugendlichen kommen weit über den Sozialkundeunterricht mit dem Thema Wahl in Berührung und können und sollen sich ihre eigene Meinung über Kandidaten, Parteien und Themen bilden und selbst eine Entscheidung treffen.

Wählen kann bei der U18-Wahl jeder Minderjährige, "unabhängig der Herkunft Nationalität oder Schuhgröße", wie es in der bunten 16-seitigen Beilage heißt, die nun unter mehr und mehr Schülern kursiert. Ein Blick lohnt sich.

Christian Rehberger