Eine Stimme für die Fans

05.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:26 Uhr

Erheben nicht nur im Stadion ihre Stimme für den ERC: Petra Vogl, Sven Neuenfeldt und Christine Meinekat sprechen mit Schauspieler Johannes Langer (von rechts) den Radiospot zum Hamburg-Heimspiel (am kommenden Donnerstag) ein. - Foto: Rehberger

Ingolstadt (DK) Mit kurzen und witzigen Geschichten im Radio wirbt der ERCI seit dieser Saison für seine Heimspiele. Das Besondere daran: Pantherfans dürfen mitwirken und sprechen die Spots ein.

Der Samstagmorgen samt Studiotermin um Zehn kommt früh, zu früh, viel zu früh. Petra Vogl ist erst fünf Stunden vorher aus Hamburg heimgekommen. Um 5 Uhr ist die Fanbeauftragte aus dem Bus gestiegen, der sie vom Auswärtsspiel des ERCI von der Alster wieder an die Donau kutschierte. Und nun spuken die Freezers, so heißt die Mannschaft aus der Hansestadt, erneut in ihrem Kopf herum. "Dabei mag ich die überhaupt nicht", sagt Petra.

Doch in diesem Fall ist es quasi dienstlich. Die glühende Anhängerin aus Gaimersheim gehört mit Sven Neuenfeldt und Christine Meinekat zum Sprecherteam des Tages. Sie sind die Fanstimme. Im Tonstudio an der Münchener Straße schart sich das Trio um Hannes Langer, der elf Jahre dem Ensemble des Ingolstädter Theaters angehörte und nun beim Altstadttheater schauspielert. Langer ist der kreative Kopf hinter den Radiospots und hat sich für die Freezers (übersetzt: Kühlschränke) eine lustige Erinnerung an das Stadion an der Jahnstraße einfallen lassen, mehr verrät er aber nicht vor dem Spiel am Donnerstag Alle Radiowerbungen des ERC laufen läuft einen Tag vor dem Spiel und am Spieltag selbst auf Radio IN und Galaxy.

Vier Rollen hat Langer an diesem Tag zu vergeben. Zwei Männer, eine Frau sowie eine für Mutter oder Vater. Christine ist leicht erkältet. Ihre Stimme klingt wie ein Reibeisen. "Jetzt kann ich ohne Probleme den Vater spielen." Muss sie aber nicht: "Wer will was machen", fragt Langer in die Runde. "Probieren wir es aus", schallt es ihm entgegen. Ein Ausschlusskriterium für eine Rolle es. Im Spot muss ein Sprecher nach Bier fragen: "Wenn das jemand weiß, dass ich das spreche, wird es keiner glauben. Ich trinke eh kein Bier", sagt Petra.

Zuerst darf Christine vom Fanklub Blueliners ran, die die Mutter übernimmt. Zu Hause hat sie einen 15-jährigen Sohn, das Mikrofon ist heute aber der Schatz des Tages und steht – passenderweise – in einem alten Tresorraum. Bevor Tontechniker Oliver Angermüller mit seinem Musikstudio in dem Haus einzog, war das hier die Zentrale eines Sicherheitsdienstes. Knarzend schließt sich die dicke Stahltür hinter den Sprechern und öffnet sich erst wieder, als Hannes zufrieden ist mit der "Mutter".

"Fertig", fragen die beiden Mitstreiter. "Ja, mit den Nerven", stöhnt Christine und lacht kurz darauf. "Davon träume ich heute Nacht." Jetzt folgen ihr Petra und Sven, die den Text mit Hannes Langer vervollständigen. Zwei Tage später wird Spiel mit ERC-Cracks wiederholt.

Doch wer aus dem Kader den Hamburg-Spot vertont hat, muss erraten werden. Für die Fans lohnt sich das Zuhören doppelt: Wer am Ende der Saison alle Spieler zuordnen kann, gewinnt attraktive Preise. Weitere Infos beim ERC auf der Vereinsinternetseite. Dort gibt es die Spots auch zum Anhören.