Ingolstadt
Einbetonierte Erinnerungen

Zeitkapsel im Neubau der Emmi-Böck-Schule vergraben

08.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:20 Uhr
Während Oberbürgermeister Christian Lösel schon mal ein bisschen Fundament einschaufelt, füllen Schulleiter Axel Linhardt (mit dem DONAUKURIER in der Hand) und die Ehrengäste die Zeitkapsel mit Bauplänen und Zeichnungen der Schüler. −Foto: Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Eine aktuelle Ausgabe des DONAUKURIER, detaillierte Baupläne und ein paar Schulhausentwürfe der Schüler - all das ist seit gestern im Boden der Aula des Neubaus der zukünftigen Emmi-Böck-Schule in Zuchering einbetoniert.

Denn zum Ende der Rohbauphase wurde in dem Neubau eine Zeitkapsel vergraben.

Eine Strand-, Lego-, Baum- oder eine Ufo-Schule - all das haben die Schüler der Emmi-Böck-Schule gezeichnet, als sie im Rahmen eines Wettbewerbs ihre neue Schule zu Papier bringen sollten. Eines hätten die Ideen aber alle gemeinsam gehabt, sagte der Schulleiter Axel Linhardt: Sie zeigten, dass es sich für die Kinder dabei nicht nur um eine Schule handele, sondern um einen Lebensraum. Den bekommen die Klassen eins bis sechs und die Kinder der schulvorbereitenden Einheiten des sonderpädagogischen Förderzentrums nun in Zuchering, direkt neben der Grundschule. Etwas weniger unkonventionell, als von den Schülern geplant, aber endlich mit genug Platz zum Lernen und Spielen.

Denn die Verhältnisse im bisherigen Gebäude in der Ochsenschlacht waren beengt. Mittlerweile musste die Schule schon Räume - zum Beispiel in der Landwirtschaftsschule - anmieten, so Linhardt: "Andernfalls hätte es keine Mittagsbetreuung oder Schülermitverwaltung mehr gegeben. " Das soll sich aber vorraussichtlich schon in gut einem Jahr ändern.

In den Sommerferien 2019 ist nämlich schon der Umzug in die neuen Räume geplant, wie Oberbürgermeister Christian Lösel sagte. Dort sollen den Kindern und Betreuern Seminarräume, eine größere Küche und weitläufigere Speiseräume zur Verfügung stehen. Lösel machte auch klar, dass der Neubau der Emmi-Böck-Schule nur eine von vielen Schulbaustellen in der Stadt sei und verwies zum Beispiel auf die Planungen für die FOS-BOS. All diese Um- und Neubauten seinen notwendig, weil die Ingolstädter einfach nicht aufhören würden, Kinder zu bekommen. Von 1600 Geburten in Ingolstadt sei die Zahl zuletzt um nochmal 200 angestiegen. All diese Kinder bräuchten Kita-, Kindergarten- und Schulplätze.

Lösel war es dann auch, der die ersten Schaufeln voll mit Beton in das extra ausgelassene Loch im Boden schaufelte, wo schließlich auch die Zeitkapsel landete. Er betonte, für wie wichtig er es erachtet, den zukünftigen Generationen einen Hinweis auf die Entstehungszeit des Gebäudes zu hinterlassen. Neben Schulleiter Linhardt durfte dann auch der neue Hochbauamtsleiter Wolfgang Pröbstle ein paar Schaufeln Beton auf die Kapsel kippen.

Während sich in der zukünftigen Aula der Schule das Loch in der Bodenplatte also immer mehr füllte, wurde natürlich auch im restlichen Gebäude weitergearbeitet. Im zweigeschossigen Nebengebäude, wo zum Beispiel die Lehrerzimmer eingeplant sind, werden gerade die Fenster gesetzt. Auch das Dach ist dort weitgehend fertig. Noch nicht so weit ist man im dreigeschossigen Hauptgebäude. Dort laufen im zweiten Obergeschoss noch die letzten Rohbauarbeiten. Im Erdgeschoss allerdings sind die Lüftungs-, Sanitär-, Heizungs- und Elektroarbeiten im Gange. Dort wird auch - zentral zwischen Klassenräumen - die Aula untergebracht sein. Und wer dort in etwa einem Jahr einen genauen Blick auf den Boden wirft, entdeckt vielleicht eine kleine Messing-Hinweistafel, die auf die Zeitkapsel tief im Boden hinweist.

Sophie Schmidt