Ingolstadt
Ein neuer Versuch

Köschinger Textilkaufmann Pogoretschnik eröffnet Laden an der Moritzstraße

25.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr
Neuer Laden in der Innenstadt: Morgen Vormittag um 10 Uhr eröffnet Rulebreaker in der Moritzstraße. Hinter dem Laden steht der Köschinger Textilkaufmann Karlheinz Pogoretschnik. −Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Am morgigen Donnerstag eröffnet an der Moritzstraße ein neues Geschäft mit Markenmode für Frauen.

Der Standort mit der Hausnummer 17 war zuletzt nicht unbedingt ein Garant für erfolgversprechende Ideen aus der Branche. Zuletzt versuchte sich im Erdgeschoss die Modekette Elanza und gab nach knapp einem Jahr wieder auf, davor residierte hier Strauß Innovation, bis das Unternehmen 2016 Insolvenz anmeldete.

Jetzt probiert mit Karlheinz Pogoretschnik ein erfahrener Textilkaufmann aus der Region sein Glück. Rulebreaker lautet der Name des Stores, dessen Konzept laut dem Köschinger Geschäftsmann auf einem Mix aus neuen Marken und neuem System beruht - ganz wie es der Name vermuten lässt. "Wir wollen Regeln brechen, weil man nur so Neues erschaffen kann", sagt Pogoretschnik im Gespräch mit dem DK. In der ersten Phase gliedere sich die Verkaufsfläche deshalb in einen Laden mit Ware im mittleren Preissegment für ein jüngeres Publikum sowie in ein Outlet mit reduzierten Preisen. Die Idee dahinter: Pogoretschnik möchte damit auf den Trend reagieren, dass in Deutschland nur noch 30 Prozent der Textilien zu regulären Preisen verkauft werden, wie er sagt. Der Rest gehe mit Nachlässen in verschiedenen Rabattschlachten über den Ladentisch: "Warum also nicht gleich ein Outlet? "

Im Auge hat Pogoretschnik damit aber auch, dass die Leute laut einer Studie immer weniger Geld für Mode ausgeben. Gleichzeitig herrscht seiner Ansicht nach ein Überangebot an Textilien. Sein Konzept sehe deshalb vor, dass es bei Erfolg erweiterbar sei. "Shop, eat, meet", fasst er das zusammen und denkt dabei an Stores, in denen man nicht nur Bekleidung einkaufen kann, sondern sich auch trifft, um Kaffee zu trinken und zu essen, zum Friseur zu gehen oder um Blumen zu kaufen. "Die Fläche wäre dafür geeignet", findet er. Für den Standort spreche zudem, dass es an der Moritzstraße eine Aufwärtsentwicklung gebe, die mit der bevorstehenden Eröffnung einer Filiale der Fast-Food-Kette B. Good eine weitere Aufwertung erfahre. "Das Eck entwickelt sich gut", sagt Pogoretschnik. Es ist nicht sein erster Anlauf in der Straße: Der Kaufmann, der seit über 40 Jahren im Geschäft ist, hat dort vor gut 15 Jahren schon einmal eine kleine Boutique unter dem Namen Pogo & Friends eröffnet - die er aber später wieder aufgab.

Auch am Mietpreis für die 700 Quadratmeter habe er nichts auszusetzen, sagt der Köschinger. Es liege ihm sogar ein einseitiges Kaufangebot für den Laden vor. Insgesamt jedoch kritisiert er die hohen Mietpreise in der Innenstadt. "Das Angebot könnte vielfältiger sein, wenn die Mieten runtergingen", sagt er. Vor Primark, dem neuen Platzhirsch in der Innenstadt, scheint er keine Angst zu haben. "Primark ist extrem", sagt er dazu nur kurz. Und zum Online-Handel: "Uns ist der Mensch wichtig, das ist unsere Chance gegen das Internet. " Derzeit betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 20 Shops in der Region, aufgeteilt in eigene sowie Franchisekonzepte, und man beschäftigt gut 150 Mitarbeiter.