Ingolstadt
Ein neuer Treffpunkt für Unterhaunstadt

Hauenstattplatz wird umgestaltet: Erhalt des Seelenhauses, Abbruch des Armenhauses

19.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:00 Uhr
Das ehemalige Seelenhaus mit seiner Nutzung als Sitz der Obstpresse soll erhalten bleiben. Der übrige Bereich vor der Kirche St. Georg in Unterhaunstadt wird umgestaltet und künftig als Dorfplatz genutzt. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Ein "neuer und attraktiver Treffpunkt mitten im Ort" soll am Hauenstattplatz in Unterhaunstadt entstehen. Nach einigen Jahren Diskussionen soll heuer die Umgestaltung losgehen. Das Seelhaus bleibt erhalten, das Armenhaus ist baufällig und wird abgerissen.

Dorfplätze sind wichtig für die Identität der Ingolstädter Ortsteile. Mailing, Irgertsheim, Unsernherrn oder Rothenturm sind nur einige Beispiele dafür, wie die Stadt in den vergangenen Jahren kleinere Zentren geschaffen hat. Neben Hagau und Mühlhausen, wo die Planungen bereits laufen, ist jetzt Unterhaunstadt an der Reihe.

Seit 2013 wird nach den Worten von Ulrike Brand vom Stadtplanungsamt im Bezirksausschuss Ober-/Unterhaunstadt über die Aufwertung des Ortskerns von Unterhaunstadt beraten. Um die Dorfkirche St. Georg am Hauenstattplatz soll ein attraktiver zentraler Ort entstehen, an dem sich Jung und Alt treffen und gemeinsam Veranstaltungen und Freizeit erleben können. Noch in diesem Jahr soll mit den Umbaumaßnahmen für den Kirchplatz begonnen werden, sofern der Stadtrat Ende Februar grünes Licht für die weiteren Planungsschritte gibt.

Im Mittelpunkt der langjährigen Diskussionen im BZA stand der Erhalt beziehungsweise der Abbruch des in die Jahre gekommenen Gebäudeensembles Armen- und Seelenhaus im südwestlichen Kirchenvorfeld. Das kleine, konstruktiv in die Friedhofsstützmauer eingebundene Seelenhaus wird vom örtlichen Obst- und Gartenbauverein als Standort für die Obstpresse genutzt und soll weiterhin erhalten bleiben. Für das leerstehende baufällige Armenhaus konnte jedoch bislang keine nachhaltige Nutzung gefunden werden, deshalb soll dieser Bauteil abgebrochen werden. Die beiden Gebäude stehen laut Brand nicht unter Denkmalschutz, sind aber immerhin schon im Kataster von 1813 verzeichnet.

Diese Vorgaben wurden inzwischen in einer Planung umgesetzt. Um die "ortsbildprägende und für den Bürger vertraute Silhouette" zu erhalten, sieht das Konzept anstelle des Armenhauses ein neues Satteldach in Verlängerung des Seelenhauses vor. Vor dem Seelenhaus entsteht auf einer neuen kreisrunden Platzfläche ein überdachter Bereich, der als Witterungsschutz und erweiterte Nutzfläche für die Obstpresse dient. Die Überdachung könnte bei schlechtem Wetter auch als Unterstand genutzt werden.

Sie kann als Ausgangspunkt kirchlicher Veranstaltungen wie Palmprozessionen dienen oder als Veranstaltungsfläche der Dorfgemeinschaft, der Freiwilligen Feuerwehr und des Obst- und Gartenbauvereins etwa für Obstmarkt, Christbaumverkauf, Lehrveranstaltungen sowie als kleine Bühne für die Adventsbläser. Die bestehende Linde soll in die kreisrunde Platzplanung integriert und die Niveauunterschiede zu den Nachbarn durch segmentförmige Sitzflächen mit Holzauflagen ausgeglichen werden. "Für die Bürger von Unterhaunstadt wird so ein neuer und attraktiver Treffpunkt mitten im Ort geschaffen", verspricht die Stadt.

Bernhard Pehl