Ingolstadt
Ein Showroom für die Mobilität der Zukunft

Stadt, brigk und KU eröffnen ihr "Living Lab" an der Ludwigstraße - Bürger sollen Forschungsstand zu Drohnen kennenlernen

17.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr
Wo früher bei Rosina Schuhe verkauft wurden, ist an der Ludwigstraße jetzt ein Schaulabor für die Fluxtaxi-Initiative eingezogen. −Foto: Hammer

Ingolstadt (hl) Weltunternehmen, vor allem solche aus dem Automobil- und IT-Sektor, zeigen in Metropolen gern in sogenannten Showrooms (Schau-, aber eben nicht Verkaufsräumen), was sie herstellen und zu bieten haben.

In Ingolstadt gibt es seit gestern Abend ebenfalls einen Showroom - aber vorerst nur bis zum Jahresende und auch nicht für ein wirkliches Produkt, sondern für eine Idee: Die Stadt bewirbt in einem früheren Ladenlokal (Rosina-Schuhe) im Hause Ludwigstraße 39 gemeinsam mit ihrem Digitalen Gründerzentrum brigk und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ihre Initiative zur Erforschung von Drohnen und städtischen Verkehrskonzepten für die dritte Dimension - all das, was in der jüngeren Vergangenheit unter dem Begriff "Flugtaxis" Schlagzeilen gemacht hat.

Sinn des Demonstrationsraumes (auch Living Lab, also "Lebendiges Labor", genannt) ist es laut Mitteilung aus dem brigk, den Bürgern aus Stadt und Region mehr Informationen zu diesem für viele im wahrsten Sinne noch etwas wolkigen Thema zu geben. In dem Showroom, in dem sich auch Ansprechpartner für Gespräche bereit halten sollen, werden demnach mittels Videomaterial und dreidimensionalen Demonstrationen Einblicke in den gegenwärtigen Stand der Forschung und bereits bestehende oder erhoffte Anwendungsfelder für Drohnen oder - eines Tages womöglich sogar bemannte - andere automatische Fluggeräte gegeben.

Zur Eröffnung des Showrooms machte Oberbürgermeister Christian Lösel gestern Abend nochmals deutlich, dass für die Stadt mit ihren High-Tech-Unternehmen Audi und Airbus (die Flugzeugbauer sind ja zumindest vor der Haustür angesiedelt) sowie den örtlichen Hochschulen die Entwicklung und Bindung von Know-how auf diesem neuen Mobilitätssektor von großer wirtschaftspolitischer Bedeutung ist. Es gehe, so der OB, "nicht darum, Busse durch Flugtaxis zu ersetzen", sondern darum, "hier am Standort Ingolstadt die Zukunft der städtischen Mobilität zu erforschen und zu erproben". Man dürfe und wolle sich auf diesem Feld nicht von der Konkurrenz aus den USA und China abhängen lassen. Lösel weiter: "Wir müssen Netzwerke bilden und wir müssen unsere Bürgerinnen und Bürger auf diesem Weg in die Zukunft mitnehmen. "

Im und am Showroom sind in den nächsten Monaten mehrere öffentlichkeitswirksame Aktionen geplant, am 19. Oktober zum Beispiel ein "Fachtag Drohen" mit Anwendungsbeispielen des BRK und der Technischen Hochschule.