Eichstätt
Lebenssinn geben

Zuverdienstprojekt der Caritas-Kreisstelle besteht seit zehn Jahren

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Eichstätt (pe) Seit zehn Jahren gibt es das Zuverdienstprojekt für psychisch Kranke und Suchtkranke der Caritas-Kreisstelle Eichstätt. "Mittlerweile hat sich das Projekt für viele unserer Klienten als wichtiger Ankerpunkt in ihrem Leben etabliert.

Und für zahlreiche Eichstätter sowie Bürger der Umgebung hat unsere Einrichtung das Dienstleistungsangebot bereichert", zieht Leiterin Birgit Pfaller ein positives Fazit.

Das Zuverdienstprojekt startete in einem Kellerraum der Kreisstelle an der Weißenburger Straße, zog ins Industriegebiet und befindet sich nun in der Ingolstädter Straße. Ziel ist es, psychisch kranken und suchtkranken Menschen eine Tagesstruktur, sinnvolle Beschäftigung und Kontakte zu ermöglichen sowie ihnen vor allem Anerkennung und Wertschätzung zu geben. "Dann erfahren sie einen Sinn in ihrem Alltag und Leben. Und dies wirkt sich sichtbar gut auf ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit aus", so die Leiterin.

In dem vom Bezirk Oberbayern bezuschussten Dienst sind Birgit Pfaller zufolge derzeit 14 Menschen tätig. Seit dem Start vor zehn Jahren waren es knapp 40 Betroffene. "Drei sind von Anfang an bei uns geblieben. Die anderen haben unter anderem wegen Klinikaufenthalten oder Umzügen aufgehört, einige haben erfreulicherweise auch eine reguläre Arbeit erhalten. Dann haben neue Leute eine Chance bekommen", informiert Pfaller. Auch wenn es nicht um einen wirtschaftlichen Erfolg geht, freuen sich Pfaller, ihre fest angestellten Arbeitsanleiterinnen Monika Schweiger und Lisa Englá †hardt, dass die Caritas-Servicedienste stark nachgefragt sind. "Vor allem mit unserem Bügelservice und Verpackungsarbeiten für die Firma Ledvance können wir dauerhaft und zuverlässig unsere Betreuten beschäftigen", sagt die Leiterin. "Sehr viele Berufstätige nutzen das Angebot gerne, und zeitweise übersteigt die Nachfrage sogar unsere Kapazitäten."

Neben diesem "Pflichtprogramm" wollen die Beschäftigten nicht auf die "Kür" verzichten. Gerade in der Winterzeit widmen sie sich auch wieder vermehrt kreativen Arbeiten wie dem Herstellen von Gruß- und Weihnachtskarten sowie Anzündern.

Die Teilnehmer sind maximal 15 Stunden pro Woche beschäftigt. Für ihre Tätigkeit erhalten sie einen Zuverdienst, mit dem sie beispielsweise eine Erwerbsminderungsrente oder Sozialleistungen aufbessern können.