Ingolstadt
Ehrenbrief fürs Lebenswerk

Stadt würdigt Werner Roß für seine Verdienste um den Ingolstädter Sport

05.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:52 Uhr
Umrahmt von Wegbegleitern aus Sport und Politik: Werner Roß (Mitte) erhielt gestern im Historischen Sitzungssaal des Alten Rathauses den Ehrenbrief der Stadt, höchste Auszeichnung der Kommune für ehrenamtliche Leistungen im Sport. Direkt neben dem früheren Fußballschiedsrichter und immer noch aktiven Sportfunktionär die Bürgermeister. OB Christian Lösel gratulierte mit einem Ingolstadt-Fußball. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) In einer DK-Überschrift wurde Werner Roß einmal als "Netzwerker mit Pfiff" bezeichnet, und das brachte alles, was den früheren Bundesligaschiedsrichter und immer noch aktiven Sportfunktionär auszeichnet, auf den Punkt. Gestern hat die Stadt Ingolstadt den 73-Jährigen mit ihrem Ehrenbrief bedacht - höchste Auszeichnung für ehrenamtliche Verdienste um den Ingolstädter Sport.

Zur Verleihung der Urkunde waren etliche Wegbegleiter des Geehrten ins Alte Rathaus gekommen - mehr als offiziell angemeldet waren, wie Oberbürgermeister Christian Lösel mit Blick auf die vom Hauptamt geführte Gästeliste schmunzelnd anmerkte. Sekt und Häppchen beim an die Feierstunde anschließenden Umtrunk dürften aber dennoch gereicht haben.

Natürlich wollten etliche, die Werner Roß über die Jahrzehnte als engagierten Mittler zwischen Sport und Politik kennen und schätzen gelernt haben, auch bei dieser besonderen Auszeichnung dabei sein, mit der quasi das Lebenswerk des gebürtigen Schanzers gewürdigt wird. Gekommen waren neben allen Bürgermeistern auch frühere Chefs und der amtierende Leiter des städtischen Sportamtes, einige Stadträte sowie Vertreter des FC Ingolstadt und des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV).

OB Lösel erinnerte in seiner Laudatio an die lange Karriere von Werner Roß als Unparteiischer im Fußball, die ihn aus dem Lokalsport bis in die höchste deutsche Spielklasse geführt hat. Als Roß seine aktive Laufbahn als Schiedsrichter 1982 beendete, hatte er über die Jahre auch 31 Bundesligapartien und fünf Spiele der DFB-Hauptrunden gepfiffen. Dem Schiedsrichterwesen blieb er aber als Berater beim BFV verbunden.

Die zweite Karriere des Werner Roß, die des Sportfunktionärs, ist vor allem mit dem FC Ingolstadt verbunden, als dessen Gründungsmitglied er Anteil an den Erfolgen des jetzigen Zweitligisten und zwischenzeitlichen Erstligisten gehabt hat. In seine Präsidentenzeit beim FCI zwischen 2006 und 2010 (dann gab es eine Satzungsänderung und fortan einen Vorstand) fiel der Bau des Audi-Sportparks. Nach wie vor ist Roß als Repräsentant für den Verein tätig.

Christian Lösel nannte den stadtbekannten Sportsmann einen "wichtigen Ratgeber und kommunikativen Netzwerker", der sich auch um die Themen Inklusion und Integration verdient gemacht habe. Herauszustellen ist hier insbesondere Roß' Engagement für den Gehörlosenverein. Der OB brachte auch seine persönliche Wertschätzung für all diese Leistungen zum Ausdruck: "Ein Mensch wie du es bist, ist für jede Stadt ein Gewinn."

Der Geehrte bedankte sich bei der Stadt und allen Gratulanten in gewohnt jovialer Art, hatte für etliche Gäste der Feierstunde einen Spruch parat und merkte an, dass ihm vieles aus seiner Vita gar nicht so besonders vorkomme: "Alles, was ich mache, ist für mich normal." Dass dies auch das Engagement für andere einschließt, kann er nur als nachahmenswert empfehlen: "Die wertvollste Zeit ist die, die man anderen Menschen schenkt."

Bernd Heimerl