Durchhalteparolen für Ude

SPD glaubt fest an einen Machtwechsel und stichelt gegen "schnellen Populismus" der CSU

22.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Stoßen auf den erhofften Machtwechsel an: Marcel Aigner, Natascha Kohnen und Achim Werner (von links). - Foto: Rössle

Ingolstadt (toe) Den Zeh hatte sie sich gebrochen, aber das hindert Natascha Kohnen nicht daran, nach Oberhaunstadt zu kommen. „Da müsste ich mir den Hals brechen, liebe Genossinnen und Genossen“, ruft die Gastrednerin und Landtagsabgeordnete den SPDlern im Kastaniengarten zu.

Über die Stichelei von Otto Göttler von der Unverschämten Wirtshausmusikgeht die Generalsekretärin der Bayern-SPD kommentarlos hinweg: Er hatte zuvor von dem Land gesprochen, in dem Milch und Honig fließt  Bayern und in die Menge gefragt, welcher Partei das denn zu verdanken sei.

Das kommt mäßig an ganz im Gegenteil zu der Rede von Kohnen, die zumindest am Ende mit den klassischen SPD-Themen Bildung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den Genossen punktet (Das Betreuungsgeld ist eine Rolle rückwärts). Zuvor dauert es eine Weile, bis sie das Publikum gewinnt: Auf einen Exkurs über Werte, Entschuldung und Versicherungsfonds folgt zunächst nur wenig Applaus. Doch was wäre ein Aschermittwoch ohne Seitenhiebe? Söder hat doch selbst gesagt, dass er von vielem etwas verstehe – nur nicht von Finanzen, ruft sie, und Du weißt doch nie, was Seehofer am nächsten Tag tut! Gelogen habe er, als er behauptete, 2030 sei Bayern schuldenfrei: Das ist schneller Populismus für die schnelle Wählerstimme, sagt sie. Die für sie logische Konsequenz: Ude wird der nächste bayerische Ministerpräsident!