Ingolstadt
Ein Raum für Macher

Das Digitale Gründerzentrum bietet ab August einen Makerspace an: Jeder kann dort werkeln

12.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:15 Uhr
  −Foto: Johannes Hauser info@johannes-hauser-fotografie.de, Hauser, Johannes, Hauser, Johannes, Ing

Ingolstadt (DK) Schweißen, löten, Prototypen bauen: Der Makerspace macht's möglich. Das Digitale Existenzgründerzentrum öffnet Anfang August eine gut ausgestattete Profi-Werkstatt an der Schollstraße. Sie steht allen Bürgern offen.

Ein Ort der unbegrenzten Möglichkeiten, eine High-Tech-Werkstatt, ein Begegnungsraum von erfahrenen Bastlern und Schraubern und jungen innovativen Unternehmensgründern: Das soll nach dem Vorstellungen von OB Christian Lösel und Franz Glatz, Geschäftführer des Digitalen Gründerzentrums, der Makerspace sein. Das Zentrum im Koboldblock bekommt damit eine Depandance in einem früheren Aldi an der Schollstraße. Auf rund 550 Quadratmetern nahe der Autobahnausfahrt Nord steht allen Interessierten eine gut sortierte Basisausstattung an Werkzeug und Materialen zur Verfügung: 3D-Drucker, Fräsen, Lasercutter, Sägen, Löt- und Schweißgeräte inklusive Sandstrahlen und Pulverbeschichtung lassen keine Wünsche offen. Finanziert wird alles vom Gründerzentrum, das damit jungen Unternehmern, Existenzgründern und digitalen Start-ups eine Plattform bieten will, um erste Prototypen oder sogar Kleinserien ihrer Entwicklungen zu realisieren. Selbst Nähmaschinen könnten dort stehen - wenn der Bedarf da ist, wie Glatz betont. Denn es könnte ja durchaus sein, dass man ein neues Produkt in einer Hülle verpacken will. Er denkt an eine Markterkundung, eine regelrechte Wunschliste. Er kann sich gut vorstellen, dass die verschiedenen Nutzergruppen dort voneinander lernen und profitieren.

Einen Lasercutter kann nicht jeder Laie auf Anhieb bedienen. Deshalb steht Fachpersonal zur Verfügung und werden Kurse zur Einführung angeboten. Auch der Kauf von Verbrauchsmaterialien wie Holz, Schraubenn oder Elektrozubehör soll dort möglich sein. Die Nutzung des Makerspace steht jedem offen, es gibt Tagestickets sowie Monats- oder Jahresabos. Damit auch Berufstätige das Angebot nutzen können, gehen die Öffnungszeiten bis in die Abendstunden hinein. Wenn dann in ein paar Jahren das Digitale Gründerzentrum in das Kavalier Dallwigk umzieht, wird auch der Makerspace dort seinen Platz finden.

Das Digitale Gründerzentrum hat vor einem Jahr seine Räume im Koboldblock eröffnet. Laut Glatz sind dort derzeit acht Start-up-Unternehmen untergebracht, darunter auch so ungewöhnliche Geschäftsideen wie ein Brautkleid-Konfigurator. Hintergrund ist, dass junge Leute immer mehr Online einkaufen - offenbar sogar Brautkleider - und dass alles zusammenpassen soll.

Für OB Lösel ist der Makerspace eine "Bereicherung für den Innovationsstandort Ingolstadt". Dieser umfasst mehr als das später einmal 6500 Quadratmeter große Digitale Gründerzentrum im Kavalier Dallwigk, übrigens die größte der Neugründungen in Bayern seit dem Jahr 2016. Weitere Bausteine sind die Verdoppelung der TH Ingolstadt auf einmal 10000 Studierende, zukunftsträchtige Gebiete wie Life-Science oder Medical Science, die Ansiedlung eines Fraunhofer-Forschungsinstituts für Mobilität und Infrastruktur in Kooperation mit Dresden oder das Netzwerk Künstliche Intelligenz.