Ingolstadt
Die wilden Tiere kommen

Moskauer Circus gastiert im Februar in der Stadt - und umgeht Stadtratsbeschluss auf privater Fläche

17.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:40 Uhr
Vorboten des Gastspiels des Moskauer Circus': Bis Anfang Februar wird auf dem Grundstück an der Römerstraße alles aufgebaut sein. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Der Moskauer Circus wird vom 7. bis 10. Februar ein Gastspiel in Ingolstadt geben. Zur Show gehören auch Löwen. Das Wildtierverbot, das der Stadtrat im vergangenen Juli beschloss, gilt nämlich nur für städtische Flächen. Und dieser Zirkus schlägt sein Zelt auf einem Grundstück der Firma Paulaner an der Römerstraße auf.

Noch steht der Großteil der Ausrüstung des Moskauer Circus' in Augsburg, wo die Show bis vor Kurzem lief. Die ersten Lkw, Wohnwagen, Kamele und ein Zelt befinden sich allerdings schon auf dem Platz an der Ecke Römerstraße/Schölnhammerstraße.

"Das Wohlbefinden unserer Manegenpartner liegt bei uns an erster Stelle", betont der Zirkus, der Sandro Frank aus Münster gehört, in einer Pressemitteilung und meint damit die Tiere, die mit herumreisen. "Die Tiere sind Teil unserer großen Zircusfamilie und schon seit mehreren Generationen in menschlicher Obhut geboren." Man halte die Tiere auch in großflächigen Freigehegen, die man "auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tierart zugeschnitten" ausstatte. Und was die Zuschauer in der Manege sehen, sei "den natürlichen Verhaltensweisen der Tiere entlehnt". Die Dressur basiere auch nicht auf Zwang und Gewalt.

"Viva Espana" nennt sich das Programm, mit dem der Zirkus in Ingolstadt auftritt. In den 120 Minuten Show zeigen Artisten aus Spanien den Salto Mortale auf dem Drahtseil, Hunde treten ebenso auf wie viele weitere Akrobaten mit Trampolin, Bällen und Keulen, Handständen sowie Trapez, dazu gibt es Clownerie und natürlich die Tigershow.

"Rechtlich gibt es keine Handhabe, Wildtiere zu verbieten", sagt Jürgen Köhler vom Kulturamt. Zumindest nicht auf privaten Plätzen. Das Kulturamt habe seit der Entscheidung des Stadtrates im vergangenen Juli für ein Auftrittsverbot lediglich darauf zu achten, dass dieses Verbot auf städtischen Flächen eingehalten wird. Wenn der Zirkus vom Gesundheitsamt die Genehmigung habe, dann könne er auch Vorstellungen geben.

"Die Kollegen werden sich in Augsburg erkundigen, wie das da gelaufen ist", sagt Umwelt- und Gesundheitsreferent Rupert Ebner. Angemeldet habe sich der Zirkus jedenfalls schon. Und sobald er komplett sei, würden die städtischen Mitarbeiter ausschwärmen und untersuchen, ob alles einwandfrei sei. "Sonst werden wir einschreiten." Er selbst habe sich gestern schon einmal den Platz und die ersten Aufbauten angesehen. "Das ist nichts Popeliges", sagte Ebner. Da seien schon ganz andere Zirkusshows in der Stadt gewesen.

Die Vorstellungen finden von Donnerstag, 7., bis Samstag, 9. Februar, jeweils ab 16 und 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 10. Februar, ab 14 Uhr statt. Karten gibt es im Vorverkauf in der Geschäftsstelle des DONAUKURIER in der Mauthstraße 9. Weitere Informationen gibt es hier.

Thorsten Stark