Reichertshofen
Die letzte Königin von der Paar

Paarfestkönigin Mirjam Müller von 1993 erinnert sich zum Jubiläumspaarfest zurück

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:45 Uhr
Mit ihrem strahlenden Lächeln verzaubert sie noch immer: die ehemalige Paarfestkönigin Mirjam Müller, jetzt verheiratete Strzelbicki, früher und heute. −Foto: privat

Reichertshofen (DK) Ein Jahr mit Zepter, Krone und Schärpe, aus dem schließlich zwei Jahre wurden - das erlebte die letzte amtierende Paarfestkönigin Mirjam Müller im Jahr 1993. Sie weiß noch ganz genau, wie es sich damals angefühlt hat, Paarfestkönigin zu sein und blickt auf eine ereignisreiche Zeit zurück.

 


Zur Paarfestköniginnenwahl kam die Reichertshofenerin Mirjam Müller 1993 ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde: Die damals 22-Jährige hatte sich eigentlich gar nicht beworben und war nur zufällig im Festzelt anwesend. Dann kam aber der Sepp Rothe auf sie zu, der damals die Wahl moderiert hat, und hat sie doch noch überredet, sich aufstellen zu lassen. Es wurde nämlich noch eine dritte Kandidatin gesucht.

"Ich war gar nicht vorbereitet und war in Jeans und T-Shirt da", erinnert sich Mirjam Müller schmunzelnd. Sie ist dann nochmal schnell heimgefahren und hat sich für die Wahl umgezogen und schick gemacht. Auch ihr Vater, der damals mit dem Fischereiverein neben dem Festzelt Steckerlfisch gegrillt hat, fiel erst mal aus allen Wolken, als er von ihrer Kandidatur hörte. Dann kam die große Überraschung: Mirjam erhielt von den Anwesenden drei Viertel der Stimmen.

"Das war gigantisch", sagt sie rückblickend. Stolz und gerührt sei auch ihr Vater gewesen, der für die Wahl kurz den Steckerlfischstand verlassen hatte. Das Preisgeld von damals hat Mirjam Müller nicht für sich behalten, sondern gleich eine Runde im Festzelt ausgegeben: "Weil mich so viele gewählt hatten". Außerdem gab es für die Paarfestkönigin als Geschenk noch einen Ballonflug.

Zum Outfit einer Paarfestkönigin gehörte natürlich auch ein fesches Dirndl: Gleich nach der Wahl ist Müller damals mit dem Papa nach Ingolstadt gefahren, der ihr ein Dirndl gekauft hat. Als an den Wochenenden immer mehr Termine kamen, spendierte der Papa noch ein zweites Dirndl - zum Wechseln.

 

"Es war eine schöne Zeit, ich bereue nichts", sagt Müller rückblickend. Zwar hatte sie dann jedes Wochenende Termine, diese hätte sie aber eher genossen. Viele davon sind ihr in guter Erinnerung geblieben, wie die Fahrt in die ungarische Partnerstadt Paks oder die Biertaufe bei den Reichertshofener Musikanten. Unvergesslich bleibt ihr auf jeden Fall das Kelheimer Festköniginnentreffen. Das Gästebuch der Königinnen, in dem viele Erinnerungen stecken, hat sie noch heute.

Welche Aufgaben sie als Paarfestkönigin erwarten, wusste damals die junge Frau noch nicht so genau. "Ich wurde richtig ins kalte Wasser geschmissen. " Auftritte in der Öffentlichkeit war sie bislang nicht gewohnt. "Es war aber eine echt schöne Zeit. " Der damalige Bürgermeister Anton Westner überredete sie schließlich dazu, ihre Regentschaft sogar noch um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Neue Freundschaften sind während Müllers Zeit als Paarfestkönigin auch hinzu gekommen. Vor allem mit der damaligen Hopfenkönigin Alexandra Meisinger aus Wolnzach hat sich Mirjam Müller angefreundet. Meisinger, die nach ihrer Hochzeit Niedermeier heißt, wohnt übrigens mittlerweile auch im Reichertshofener Ortsgebiet.

Neben vielen schönen Erinnerungen blieben Müller auch zahlreiche Geschenke: "Ganz häufig gab es Teller oder Gemeindewappen auf Krügen. Und natürlich bekam ich bei jedem Termin einen Blumenstrauß. " Müller war damals übrigens als Paarfestkönigin selbst mobil und fuhr zu ihren Terminen: Ihre Amtsvorgängerinnen hingegen waren noch jünger und wurden von Georg Link als Chauffeur zu ihren Terminen gefahren.

Das Schöne an ihrer Zeit als Paarfestkönigin war für Müller "einfach alles - die vielen Leute, die man trifft, die vielen Eindrücke, der Kontakt, der sich aufbaut. " Schmunzelnd ergänzt sie: "Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn an mir zum Beispiel auf dem Barthelmarkt mehrere Königinnen vorbeigehen. " Bei der diesjährigen Wahl zur Paarfestkönigin ist sie natürlich auch wieder im Festzelt dabei - als Gast.

Am Sonntag, 28. Juli, um 20 Uhr ist es dann wieder soweit: In der Festhalle Bayernland auf dem Paarfest wird zum Jubiläumspaarfest wieder eine Paarfestkönigin gewählt. Die wenigen Bedingungen für eine Kandidatur: ein Hauptwohnsitz in Reichertshofen oder den Ortsteilen und ein Alter zwischen 18 und 28 Jahren. Natürlich muss auch sichergestellt sein, dass die Paarfestkönigin den Markt Reichertshofen während ihrer Regentschaft würdig repräsentiert. Anmeldungen sind im Rathaus möglich, Telefon (08453) 51221, sowie per Mail an vorzimmer. bgm@reichertshofen. de. Benötigt werden Name, Vorname, Geburtsdatum, Anschrift und Telefonnummer. Bewerbungsschluss ist am kommenden Freitag, 19. Juli, um 12 Uhr. Der Königin sowie der Zweit- und Drittplatzierten winken übrigens attraktive Preise.

Verena Vogl