"Die Wahl war denkbar knapp"

Ingolstädter Kandidaten von Grünen und SPD schneiden bei Aufstellung der Landesliste schlechter ab als erwartet

09.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:44 Uhr

Agnes Krumwiede (Grüne) hat etwas schlechter abgeschnitten als bei der Wahl zuvor.

Ingolstadt (DK) Bayerns SPD und Grüne haben am Wochenende ihre Landeslisten für die Bundestagswahl im Herbst 2013 aufgestellt (Siehe Bericht auf Seite 11). Aus Sicht der Ingolstädter Kandidaten sind die Wahlen nicht besonders erfreulich verlaufen: Agnes Krumwiede (Grüne) ist auf dem elften Platz der Landesliste gelandet, der frisch gekürte Kandidat der SPD, Stefan Schieren, auf Platz 45.

Agnes Krumwiede sitzt seit 2009 für den Wahlkreis Ingolstadt, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen im Bundestag und ist kulturpolitische Sprecherin für die Grünen-Fraktion. 2009 hatte sie es auf den neunten Platz der Landesliste geschafft – als ein ganz neues Gesicht, das eigentlich keiner so richtig auf der Rechnung hatte. Mit dem Ergebnis hatte es die Grüne gerade noch so in den Bundestag geschafft. Doch die Abgeordnete ist optimistisch: „Wir rechnen dieses Mal mit deutlich mehr Listenplätzen als 2009“, erklärt Krumwiede. Sie glaubt, dass die bayerischen Grünen 15 Plätze bekommen werden – und sie damit sicher drin wäre.
 
Ist sie denn persönlich enttäuscht von dem Ergebnis? Schließlich hat sie als Neuling sofort den neunten Platz bekommen, als bekannte kulturpolitische Sprecherin nur noch den elften. „Nein, das ist eine ganz einfache Rechnung“, sagt sie. „Der Raum München stellt nun einmal grob geschätzt 40 Prozent der Delegiertenstimmen und die wollten ihre Frauen ganz vorne sehen.“ Mit dem Überraschungseffekt der ersten Wahl habe sie nun nicht mehr punkten können. Die Wahlen für Platz sieben und neun seien „denkbar knapp“ gewesen. „Das ist dann wie Lottospielen und hätte auch ganz anders ausgehen können“, glaubt die Grüne.
 
Die Sozialdemokraten, die am Samstag in Dingolfing ihren Landeschef Florian Pronold zum Spitzenkandidaten kürten, wählten den Eichstätter Universitätsprofessor Stefan Schieren nur auf Platz 45 der Landesliste. Damit hat er nun denkbar schlechte Chancen auf ein Bundestagsmandat über die Landesliste. „Das Ergebnis ist nicht großartig, das wissen wir“, kommentierte der Ingolstädter SPD-Chef Marcel Aigner die Wahl. „Aber es ist eine demokratische Entscheidung, das müssen wir so hinnehmen.“ Auch er sieht den Grund für das schlechte Abschneiden in der Landeshauptstadt: „Die Kandidaten aus München und dem Speckgürtel schneiden immer besser ab.“ Stefan Schieren stand gestern nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.