Irgertsheim
Die Vermessung Irgertsheims

Grundschüler erhalten Besuch vom staatlichem Amt und dürfen an drei Stationen üben

26.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:25 Uhr
In die Welt des Messens schnupperten die Viertklässler aus Irgertsheim beim Besuch des Vermessungsamtes an ihrer Schule. −Foto: privat

Irgertsheim (DK) Ungewohnten Besuch erhielt die 4. Klasse der Grundschule Irgertsheim mit ihrer Klassenlehrerin Petra Neufanger: Der Leiter des Ingolstädter Vermessungsamtes, Claus Vetter, und drei Mitarbeitern kamen zu ihnen.

Der Amtsleiter erzählte im Klassenzimmer mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation, dass die Menschen bereits vor 14000 Jahren erste Pläne in Steine geritzt hatten und wie sich die Abbildung der Wirklichkeit auf Karten im Lauf der Geschichte entwickelte. Dass die bayerische Vermessungsverwaltung entstand, "?daran ist Napoleon schuld". Er brauchte Karten, damit er seine Truppenzüge planen konnte.

Kurz erhielten die Grundschüler einen Einblick, wie man Entfernungen mit Dreiecken berechnen kann. Über eine Karte von "Eergertsheim" aus dem Jahr 1812 legte Vetter eine aktuelle Karte, so dass deutlich wurde, wie sehr Irgertsheim in den letzten beiden Jahrhunderten gewachsen ist.

Das Schulgebäude in Großaufnahme zeigte die nächste Karte im Maßstab 1:1000. Nun ging es ans Abmessen und Umrechnen. Wie lang und breit wohl die Garage auf dem Schulgelände ist, wenn sie auf der Karte 12 Millimeter lang und 3 Millimeter breit ist?

Danach stand die Arbeit im Freien mit den Mitarbeitern an drei Stationen an. An der ersten ging es darum, verschiedene Messarten auszuprobieren und die Ergebnisse zu vergleichen. Die Schüler sollten die Länge der Laufbahn einschätzen, maßen sie mit eigenen Schritten, liefen sie mit einem Messrad ab und zogen ein Maßband, um schließlich die genaue Strecke mit Hilfe eines Theomaten zu messen. Ein Theomat ist ein Theodolit mit einem elektrooptischen Entfernungsmesser. Die zweite Gruppe ging mit einem großen GPS-Gerät auf Schatzsuche. "Wir wussten übrigens gar nicht, wie viele Gummibärchen auf unserem Gelände lebten", so eine Schülerin.

An der dritten Station durfte man, ebenfalls mit einem Tachymeter und mit Hausecken, Winkel messen. Dadurch erhält man Entfernungen. Hier konnten wir auch unsere Umrechnungsergebnisse der Länge und Breite unserer Garage überprüfen. Lösung: Sie ist 12 Meter lang und 3 Meter breit.