Karlskron
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2023 soll das alte Schulhaus in Adelshausen einem neuen Dorfheim für Bürger und Vereine weichen

24.02.2022 | Stand 28.02.2022, 3:34 Uhr
Das alte Schulhaus in Adelshausen ist marode und soll spätestens in einem Jahr abgerissen werden. Ein Ersatzbau wird wieder die Heimat der vielen Vereine werden. −Foto: DK-Archiv

Karlskron - Das alte Schulhaus in Adelshausen soll abgerissen und durch ein neues Dorfheim ersetzt werden.

Das hat der Gemeinderat Karlskron gegen die Stimmen der beiden CLK-Vertreter beschlossen. Das Gremium folgte damit einer einstimmigen Empfehlung des Kulturausschusses. Die Kosten werden derzeit auf zwei Millionen Euro veranschlagt, wobei noch Zuschüsse und die Eigenleistung der Arbeitsgruppe Dorferneuerung der Adelshausener Bürger zu berücksichtigen sind. Weiter ist geplant, beim Amt für Ländliche Entwicklung Förderanträge zu stellen, und zwar für Abriss, Neubau und Außenanlagen. Auf dieser Basis ist ein neues Konzept samt Kostenberechnung geplant, wobei noch weitere Fördermöglichkeiten geprüft werden sollen.

Kritik an den Plänen kam von der CLK. "Das Projekt ist für uns eine Hausnummer zu groß", monierte Christine Froschmeir angesichts der anderen Aufgaben und finanziellen Belastungen. Gerhard Hagl störte sich in der Beschlussvorlage an dem Ausdruck "forcieren". Thomas Krammer (SPD) wollte wissen, wie die Finanzierung beim Bürgerhaus Pobenhausen gelaufen ist, was Kurt Bachhuber (FW) beantworten konnte. Bürgermeister Stefan Kumpf (CSU) sicherte zu, dass Finanzierung und Nutzungskonzept im Gemeinderat wieder auf die Tagesordnung kommen und lobte die "starke Dorfgemeinschaft" der Adelshausener und Aschelsrieder. Regina Straub (Grüne) gefällt das vielfältige Nutzungskonzept. Sie wollte wissen, ob auch andere Karlskroner Vereine das Dorfheim später nutzen können. Kumpf erklärte dazu, dass geplant sei, sich am Pobenhausener Modell zu orientieren: Die Arbeitsgruppe soll später als Trägerverein fungieren. Martin Wendl (Grüne) begrüßt das Vorhaben, fragt sich aber, ob der Kostenrahmen zu halten ist.

Zum Hintergrund: Seit 2015 befassen sich die Bürger von Adelshausen und Aschelsried damit, wie sie ihr Vereinsleben dauerhaft aufrechterhalten können. Ein Gutachten 2018 ergab, dass ein Neubau sinnvoller wäre als eine Sanierung des 1926 erbauten alten Schulhauses. Die örtlichen Vereine haben Vorschläge für eine künftige Nutzung erarbeitet - auch vor dem Hintergrund, dass die einzige Gastwirtschaft schließen wird. Sollte der Gemeinderat dem finalen Konzept zustimmen, wird das alte Gebäude Ende 2022 oder Anfang 2023 abgerissen und mit dem Neubau begonnen.

Das neue Dorfheim umfasst mehrere Räume, unter anderem einen Probenraum für Musikanten, einen Archiv- und Lagerort für Vereine, Gruppenräume für Ministranten, kleinere Sitzungen oder Krabbelgruppen. Ein Saal mit Bühne und Küche kann für Theateraufführungen genutzt werden, eine Gaststube für Stammtische und Besucher. Hauptnutzer des Kellers soll der Schützenverein werden. Adelshausen und Aschelsried können auf ein reges Vereinsleben stolz sein: katholischer Burschenverein, Schützenverein Lustige Brüder, Theaterverein, Adelshausener Musikanten, Kriegerverein, Freiwillige Feuerwehr, Kirchengemeinschaft, Motorradclub, Jagdgenossenschaft, Pfarrgemeinderat, Landfrauen und weitere Initiativen.

Einstimmig genehmigt wurden die Verlegung zweier Bushaltestellen in der Lindenstraße und der Reichertshofener Straße in Aschelsried. Eine neue Haltestelle entsteht dafür an der Dorfstraße.

peh