Vohburg
Die Straße wird gebaut

Die Uniper-Infoveranstaltung hatte zwar Block 6 zum Thema, doch die Umgehung spielte auch eine Rolle

16.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:29 Uhr
Gut gefüllte Agnes-Bernauer-Halle: Gestern Abend kamen gut 150 Bürger zur Uniper-Informationsveranstaltung. −Foto: Konze

Vohburg (DK) Weniger Bürger als erwartet fanden gestern Abend den Weg in die Agnes-Bernauer-Halle zur Informationsveranstaltung von Uniper zum Thema Block 6 in Irsching.

Dennoch gab es interessante Neuigkeiten und durchaus bohrende Fragen der rund 150 Besucher.

Werkleiter Oliver Schwadtke hatte eingeladen und konnte mit in Irsching oder Vohburg seltenen Gesprächspartnern aufwarten. Neben Bürgermeister Martin Schmid und Landrat Martin Wolf war mit Hans-Gerd Erpenstein der Leiter der Genehmigungsabteilung von Uniper nach Vohburg gekommen, mit Leif Erichsen der Uniper-Pressesprecher, mit Bernd Stöcker der Gesamtprojektleiter für Block 6 und mit Axel Pompe ein Vertreter des Netzbetreibers Tennet.

Die erste gute Nachricht - losgelöst von Block 6 - überbrachte aber der Bürgermeister. Gestern um 9 Uhr habe die Stadt das letzte Grundstück gesichert, das zum Bau der geplanten Umgehungsstraße Irsching Ost notwendig ist. Nun kann die Straße, so meinte Schmid, rechtzeitig gebaut werden, ehe die Gasölbevorratung bei Uniper im Sommer 2020 startet.

Erichsen umriss kurz die Aufgaben und das Leistungsspektrum von Uniper - ein internationales Energieunternehmen mit 11000 Mitarbeitern und Aktivitäten in über 40 Ländern. Er schloss mit: "Kein Wind? Keine Sonne? Kein Problem! "

Pompe sprach von einer hochkomplizierten Energiewirtschaft, erklärte, dass die Sicherheit der Energieversorgung gewährleistet ist und auch, warum es Irsching 6 braucht. Irsching 6 sei wie ein Airbag. Denn der sei auch da, wenn man ihn brauche - im Notfall. Trotz Sonne, trotz Wind, so Pompe, seien konventionelle Kraftwerke nötig. "Sie gleichen die Schwankungen der erneuerbaren Energien aus. " Man brauche also ein schnelles und effektives Kraftwerk wie Irsching 6.

Schwadtke verdeutlichte, warum Block 6 in Irsching stehen soll: "Weil wir alle Voraussetzungen erfüllen - bis hin zur erfahrenen und qualifizierten Mannschaft. " In den kommenden Jahren würden viele daran arbeiten, dass Block 6 in bester Qualität realisiert wird.

Stöcker umriss das Bauvorhaben, zeigte einzelne Bauteile und ein Schnittmodell des geplanten Blocks. Irsching sei für so eine Erweiterung ideal. Die Technik sei modern, aber bewährt. In 30 Minuten könnte Block 6 hochfahren. "Das ist wie ein Rennwagen. " Laut Stöcker sind schon in Block 4 und 5 Komponenten verbaut, die nun auch in Block 6 zum Einsatz kommen.

Der Terminplan sieht nach der aktuellen Planungsphase die Genehmigung (Einreichung September/Oktober), die Erteilung der Genehmigung (Sommer 2020), die ersten Bauarbeiten (noch 2020), den Beginn der Montage der Großkomponenten (Anfang 2021) und erste Probeläufe im Frühjahr 2022 vor. Im Oktober 2022 muss der Block 6 einsatzbereit sein. Auf eine Frage aus dem Publikum erklärte Stöcker, die Abwärme entweiche wegen der schnellen Anlaufphase durch den Kamin, die Abwärme wäre in diesem Zusammenhang nicht sinnvoll nutzbar.

Erpenstein verdeutlichte das umfangreiche Genehmigungsverfahren und listete die zahllosen Gutachten auf - unter anderem zur Anlagensicherheit, zum Gewässerschutz oder auch zur Energieeffizienz. Landrat Wolf betonte zum Schluss, dass ihm noch niemand gesagt habe, wie der Weg mit weniger Energie funktioniere. "Weil wir Strom brauchen, brauchen wir solche Kraftwerke wie Irsching. "