Ingolstadt
Die Party kann steigen

Clubkommission einigt sich auf Konzept für Freiluft-Diskotheken

22.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:55 Uhr
Open-Air im Reduit Tilly: So viele Besucher wie beim Taktraumfestival werden in diesem Sommer wohl nicht möglich sein, aber immerhin 200. −Foto: Eberl (Archiv)

Ingolstadt - Die so genannte Clubkommission hat den Weg für den Partysommer freigemacht.

 

Das vom Kulturausschuss eingesetzte Gremium aus Vertretern des Kulturamtes, der Veranstaltungs GmbH, des Ordnungs- und des Rechtsamtes, der IFG und des Bayerischen Armeemuseums hat sich am Mittwoch auf ein Konzept verständigt, wie und wo ab übernächster Woche Freiluft-Partys zur Unterstützung von Bar- und Clubbetreibern stattfinden können. Linken-Stadtrat Christian Pauling hatte am 18. Juni einen entsprechenden Antrag im Stadtrat gestellt. Jetzt meldet Kulturreferent Gabriel Engert Vollzug. Kritik, das Verfahren habe zu lange gedauert, lässt er nicht gelten. Angesichts der geltenden Regelungen - vor allem in Corona-Zeiten - sei die Stadtverwaltung sogar "unglaublich schnell" zu einem Ergebnis gekommen - wenn auch einen Tag später als erhofft. Es gebe nun einmal eine Menge Regeln, die es zu beachten gelte. Dazu seien die Bestimmungen wegen der Corona-Pandemie zuletzt verschärft worden. "Solche Planungen kosten Zeit. " Er lobt ausdrücklich den konstruktiven Ton und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Kommission.

Das Konzept sieht vor, dass vom 31. Juli bis zum 30. September an vier Orten in der Stadt Freiluft-Partys stattfinden dürfen. Vorgesehen sind der Turm Triva, das Reduit Tilly sowie die obersten Decks der Parkhäuser am Nord- und Hauptbahnhof. Sechs Bewerber seien übriggeblieben, nachdem einer seinen Antrag zurückgezogen habe, so Engert. Einem allerdings muss das Gremium absagen: Die Kommission ist davon überzeugt, dass er derzeit keine Unterstützung benötigt, da er trotz Corona über genügend Umsatzmöglichkeiten verfügt. "Das ganze ist ja als ein Ausgleich zu den Ausfällen wegen Corona gedacht", stellt Engert klar.

Vier Bewerbern wurde am Mittwoch ein Veranstaltungsort zugewiesen, mit dem fünften müsse man noch Gespräche führen. Wer die Veranstalter sind, wollte Engert am Mittwoch auf Nachfrage des DK nicht sagen, da die betroffenen Wirt und Clubbetreiber erst am heutigen Donnerstag informiert werden. Eine Genehmigung für die Party ist das freilich noch nicht. Die Veranstalter müssen sich zunächst mit den Vermietern - der IFG bei den Parkhäusern und dem Armeemuseum in den Festungsanlagen - in Verbindungen setzen und dem Ordnungsamt ein Hygienekonzept vorlegen. Das soll bis Montag geschehen. "Wir hoffen, dass die ersten Veranstaltungen am Freitag, 31. Juli, und am 1. August stattfinden können", so Engert. Im Idealfall soll es Partys, Konzerte und ähnliches an allen vier Orten gleichzeitig geben - unter Einhaltung der aktuellen Regeln. So dürfen nie mehr als 200 Gäste gleichzeitig auf einem Veranstaltungsgelände sein, die Musik muss um 22 Uhr verstummen, und um 23 Uhr muss der Ausschank enden.

Trotz der Einschränkungen ist Engert überzeugt, dass das Konzept ein Erfolg werden kann. Eventuell lassen sich Erfahrungen machen, wie sich auch in Zukunft Freiluft-Partys an Orten, die ursprünglich nicht für Feiern gedacht waren, verwirklichen lassen. "Eventuell ist das ja auch ein Modell für die Zukunft", überlegt er. "Dann könnten wir so etwas jeden Sommer machen. "

DK