Ingolstadt
"Der Verbraucher fühlt sich sicher"

Feierstunde mit vielen Gästen: VSB-Beratungsstelle Ingolstadt blickt auf 50 Jahre Bestehen

15.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:16 Uhr
Feierten mit Gästen das 50-jährige Bestehen des VSB Ingolstadt (v.l.): Landesvorsitzende Juliana Daum, Beratungsstellenleiterin Susanne Gelbmann und Landtagsabgeordnete Eva Gottstein. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Ein halbes Jahrhundert im Dienst der Verbraucher - dieses Jubiläum konnte jetzt die VSB-Beratungsstelle in Ingolstadt begehen. Im Rahmen einer Feierstunde durfte Beratungsstellenleiterin Susanne Gelbmann zahlreiche Ehrengäste im Barocksaal des Stadtmuseums begrüßen.

VSB - das Kürzel steht für Verbraucherservice Bayern und damit für eine ganze Reihe an Leistungen, die die Fachleute beim VSB für die bayerischen Konsumenten in Sachen Verbraucherschutz erbringen. "Der Verbraucher fühlt sich dadurch sicher", sagte Landesvorsitzende Juliana Daum in ihrer Begrüßung, gab aber zugleich zu bedenken, dass der Verbraucherschutz nach wie vor ein "Stiefkind der Politik" sei. Dabei gestalteten sich die zahlreichen Themen, denen sich der VSB annehmen müsse, immer komplizierter, so Daum angesichts der zunehmenden Digitalisierung.
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel zeigte sich zunächst erfreut darüber, dass er zum zweiten Mal in einer Woche das 50-jährige Bestehen einer Ingolstädter Institution würdigen konnte. Zuvor traf dies auf die IFG zu. Die Nachfrage nach dem Angebot des VSB zeige die Vielfältigkeit der Themen in der Gesellschaft, so Lösel, der als Beispiele die private Altersvorsorge, gesunde Ernährung und Sicherheit im Internet nannte. "Es ist daher in der heutigen Zeit wichtig, dass es den Verbraucherschutz gibt", so der OB. Auch er räumte ein, dass sich die Anforderungen an den Schutz der Verbaucher geändert hätten. Sei es in den Anfangsjahren noch um Themen wie rationelle Haushaltsführung gegangen, bestimme jetzt die finanzielle Vorsorge zu einem Großteil die Nachfrage.

In Vertretung für den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber, der verhindert war und sich entschuldigen ließ, sprach anschließend dessen Ministerialdirektor Rüdiger Detsch zu den Gästen. Er betonte die Wichtigkeit der unabhängigen Beratung, die der VSB anbietet. Grundsätzlich solle der Verbraucher zwar selbst entscheiden können, was er tut, so Detsch. Er räumte allerdings auch ein, dass gerade die Möglichkeiten im Online-Handel die Menschen überfordern könnten. Es sei deshalb notwendig, dass die Verantwortung im Verbraucherschutz auf mehreren Säulen ruhe, darunter Staat, Wirtschaft, Verbraucherverbände und restliche Gesellschaft. Den VSB lobte er ausdrücklich: "Sie haben sich das Vertrauen der Menschen erarbeitet, das genießen nicht viele Institutionen."

Die bayerische Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW), die auch in ihrer Funktion als Verbindungsfrau des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Landesverband Bayern, zum VSB an der Feierstunde teilnahm, hob die flächendeckende Verfügbarkeit und die Niederschwelligkeit des VSB hervor. Daher könne der Service nahe am Verbraucher, kompetent und unabhängig agieren und genieße so ein "enormes Vertrauen" in der Bevölkerung.
Anschließend blickte Susanne Gelbmann auf 50 Jahre Verbraucherservice Ingolstadt zurück und gab einen Überblick über das derzeitige Beratungsangebot im Büro an der Kupferstraße. Sie hob noch einmal hervor, dass vor allem auch die Auflösung der Monopolstrukturen dazu beigetragen hätte, dass der Verbraucherschutz heute zunehmend gefordert sei.

Unter den Gästen befanden sich neben zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des VSB auch Hauptgeschäftsführerin Ute Mowitz-Rudolph sowie der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Grob. Ergänzt wurde die Feierstunde mit Vorträgen von Christian Locher, Professor am Lehrstuhl Digital Business an der THI, und Jochen Weisser, Datenschutzbeauftragter des VSB Ingolstadt. Die musikalischen Akzente setzten Anja Lindner und Max Höringer mit bekannten Stücken aus Musicals.

Michael Brandl