Karlskron
Der Sonnenschein geht der Dämmerung entgegen

Gemeinderat Karlskron stimmt für Abriss und Neubau des Kindergartengebäudes

03.11.2021 | Stand 07.11.2021, 3:34 Uhr
Ortstermin im Haus Sonnenschein: Der Gemeinderat machte sich ein Bild von Raumangebot und Zustand des Gebäudes von 1971 - und stimmte anschließend einstimmig für einen Neubau. −Foto: Pehl

Karlskron - Spätestens nach dem Ortstermin war die Sache klar: Der Gemeinderat votierte in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür, den Kindergarten Haus Sonnenschein abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.

Das Gebäude aus dem Jahr 1971 ist absolut nicht mehr zeitgemäß - sowohl was die gesamte Technik angeht als auch hinsichtlich des Raumangebots. Hinzu kommt, dass die Tendenz eindeutig zu längeren Betreuungszeiten geht, was zusätzlichen Platzbedarf bedeutet.

Bereits in der September-Sitzung hatte ein Fachmann von einer Sanierung abgeraten und für einen Neubau plädiert. Ein Neubau für vier Gruppe an derselben Stelle wird auf rund 4,5 Millionen Euro kalkuliert. Bei einer Förderung von 1,3 Millionen müsste die Gemeinde 3,2 Millionen stemmen. Eine Sanierung wird auf knapp 3,9 Millionen Euro veranschlagt. Bei einer Förderung von 1,7 Millionen Euro entfiele auf Karlskron ein Anteil von annähernd 2,2 Millionen. Allerdings hätte das Haus Sonnenschein bei einer Sanierung immer noch dieselben immensen Platzprobleme: So gibt es für mehrere Dutzend Mitarbeiterinnen nur ein WC, es fehlt an einem Personalraum und die Kinder müssen ihre Mittagessen in Leitungsbüro einnehmen. Hinzu kommt, dass es ab 2026 einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Kinder gibt.

Daher wollte Gemeinderat Gerhard Hagl (CLK) auch wissen, ob denn der Platz später auch reichen wird. Wie Rathauschef Stefan Kumpf (CSU) und die Verwaltung erklärten, entstehe ja derzeit an der Hauptstraße eine neue Kita mit sechs Gruppen. Außerdem gebe es noch Überlegungen hinsichtlich eines Waldkindergartens. Hagl brachte weiter die Idee ins Spiel, an anderer Stelle neu zu bauen und solange das Haus Sonnenschein zu nutzen. Letztlich entschied der Rat einstimmig, ein Vergabeverfahren einzuleiten und dann über alles weitere zu reden.

Der Breitbandausbau wird die Gemeinde in den nächsten Jahren weiter beschäftigen, und zwar in Form einer neuen Markterkundung und eines Förderantrags. Ein Vertreter der Fachfirma IK-T erklärte den Räten, dass das Deutsche Förderprogramm für das schnelle Internet für die Gemeinde viel interessanter und finanziell lukrativer ist als das des Freistaats. Der Eigenanteil der Kommune liegt bei ungefähr 800000 Euro. 982 und damit knapp die Hälfte der Karlskroner Adressen ist danach förderfähig, während derzeit 1031 Adressen mit dem sogenannten Supervectoring (Kupferkabel mit 100 bis 250 M/Bit) versorgt werden. Jeder Anwohner kann beim Glasfaserausbau selber entscheiden, ob er den Anschluss an sein Haus haben will oder nicht.

Genehmigt wurden auch zwei neue Bushaltestellen im Gewerbegebiet Brautlach, wo künftig auch die INVG-Busse der Linie 18 verkehren. Ein neues Bushäuschen soll an der Ecke Aretinstraße/Münchener Straße entstehen und die jetzige Haltestelle an der Bundesstraße ersetzen, die übrigens Karlskron gehört, aber auf Pfaffenhofener Flur liegt. Der Vorteil: Die Menschen müssen nicht mehr die Bundesstraße queren. Die zweite Haltestelle ist auf der Wendeplatte bei der Firma Binder geplant.

peh