Manching
"David hat Großartiges geleistet"

Der Museumsleiter geht nach über zehn Jahren an der Spitze in Manching jetzt nach Frankfurt

12.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr
Mit einem schönen Geschenkkorb verabschiedete sich Josef Mederer (l.) im Namen des Zweckverbands von Wolfgang David, der seit der Gründung Leiter des Museums Manching war. −Foto: Pehl

Manching (DK) Der Zweckverband des Kelten- und Römermuseums hat den früheren Leiter Wolfgang David offiziell verabschiedet. Der 56-Jährige stand seit der Eröffnung im Jahr 2006 an der Spitze des Manchinger Museums und leitet jetzt das Archäologische Museum Frankfurt.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer würdigte als stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands (Bezirk Oberbayern, Landkreis Pfaffenhofen, Markt Manching, Freundeskreis des Museums) dessen Verdienste. "David hat Großartiges geleistet und die Richtung vorgegeben", sagte Mederer. Das Kelten- und Römermuseum sei "in der europäischen Museumslandschaft ein Leuchtturm" geworden. Mederer erinnerte an die vier großen Tagungen, Konferenzen, Publikationen, Sonderausstellungen und europäischen Partnerschaften sowie an die über 5000 Führungen und an die Museumspädagogik. David sei als Netzwerker ein großes Talent und habe Manching eine mediale Aufmerksamkeit verschafft, die weit über die Region hinausgeht. Er habe ein "lebendiges Bild des Museums vermittelt" und Potenzial für die weitere Entwicklung geschaffen.

"Jetzt hast Du eine eigene Sammlung und ein eigenes Museum", sagte Wolfgang Gebhardt. Der Direktor der Archäologischen Staatssammlung und David haben miteinander in München Archäologie studiert, und das Kelten- und Römermuseum Manching ist eines der Zweigmuseen der Staatssammlung. David habe frühzeitig den Wert der Vernetzung erkannt und sowohl das Fach als auch das Museum vorangebracht.

Bis Tobias Esch im April die Nachfolge Davids antritt, leitet die Archäologin Barbara Limmer das Manchinger Museum, zu dessen herausragenden Objekten die in Oberstimm entdeckten Römerschiffe oder das keltische Kultbäumchen zählen. "Sie waren auch in der Personalführung sehr prägend", lobte Limmer ihren früheren Chef, der immer ein Ohr für die international aufgestellte Belegschaft gehabt und sich für deren Belange eingesetzt habe. Zu seinen großen Verdiensten zähle auch der Stellenaufbau.

David selbst gab in seiner Ansprache den Dank an seine engagierten Mitarbeiter, den Freundeskreis und einige andere zurück. 1981 erstmals in Manching, erinnerte er daran, dass die Initiative zur Gründung eines Museums aus der Marktgemeinde selbst kam. Namentlich nannte er Ernst Albrecht und Christl Mayr. Als richtig bezeichnete er die Entscheidung, die Trägerschaft des Museums einem Zweckverband zu überlassen. David erinnerte auch an das Luftfahrtforum, das regelmäßig im Museum Vorträge anbietet, sowie an die Einbindung von Studierenden in gewisse Projekte. "Meine größte Freude waren immer die Führungen", erinnerte er sich: "Da bekommt man immer etwas zurück." Auch das pädagogische Programm sei stets ein Anliegen gewesen. In Davids Zeit fiel auch die Vollendung des vom Freundeskreis begonnenen archäologischen Lehrpfads, einer der größten überhaupt. Schließlich ließ er einige der Sonderausstellungen Revue passieren, wie etwa die Enigma-Schau mit über 50 Leihgebern oder die goldenen Artefakte aus Mazedonien, die wohl nie mehr ausgeliehen werden.