Ingolstadt
Das süße Leben auf dem Rathausplatz

Wegen der Baustelle am Schloss läuft das Carrara-Weinfest ab morgen im Herzen der Stadt ab

11.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:30 Uhr
Der Aufbau läuft: Kaum sind die Buden der Innenstadtfreunde für ihr Festival vom vergangenen Wochenende verschwunden, steht schon das Zelt für das Weinfest. −Foto: Fotos: Hauser

Ingolstadt (DK) Zwölf Tage mit italienischem Flair stehen den Ingolstädtern bevor. Das beliebte Carrara-Weinfest öffnet am morgigen Mittwoch und kehrt zu seinen Wurzeln zurück: auf den Rathausplatz. Die Veranstalter aus der Partnerstadt bieten für die Festa del Vino einen so großen Außenbereich wie lange nicht.

Eigentlich haben sie bei dem Aufbaustress keine Zeit, doch für den Fototermin geht es natürlich nicht ohne landestypische Getränke und Speisen. Ein leeres Festzelt kann ja nach dem Aufbau fast alles beherbergen. Den richtigen Vorgeschmack auf "La dolce Vita", das süße Leben, gibt es natürlich erst mit ein paar Flaschen Weißwein und wenigstes einer Pizza-Reklame. Dann kann man sich zumindest annähernd vorstellen, welche genussvolle mediterrane Welt sich da im Schatten des Alten Rathauses gerade entwickelt.

Ab dem morgigen Mittwoch um 17.30 Uhr sind die Männer aus Ingolstadts ältester Partnerstadt Carrara (seit 1962 verbunden) erneut die Gastgeber. Nach einer kurzen Pause vor ein paar Jahren hat sich ihr Weinfest wieder fest etabliert und gehört ebenso fest zum Ingolstädter Frühsommer. Auf dem Rathausplatz wird aufgeboten, was Urlauber an Italien und besonders an der Toskana lieben gelernt haben. Ins Glas kommen "typische toskanische Weine", wie Gianni Musetti und Cesare Frediani berichten, die für die Küche beziehungsweise Getränke und Käse zuständig sind. "Altbewährt!", so betonen sie. Und auch Maddalena Totzauer aus Manching, die seit vielen Jahren auf dem Fest mitarbeitet und als Dolmetscherin fungiert, kann gerade vom vergangenen Jahr nur schwärmen. Die Weine seien sehr gut angekommen. Auch wenn mal einzelne an der Tafel angeschriebene Sorten und Jahrgänge ausgehen, so werde in den Preiskategorien immer guter Ersatz kredenzt. Totzauer kann sich "an keine einzige Beschwerde erinnern", sagt sie.

Zudem war das Wetter im Vorjahr bombastisch. Zwölf sonnige Tage brachten tatsächlich viel mediterranes Flair an die Donau. So soll es auch heuer werden, hoffen die Organisatoren, die nach einem laut Wetterbericht wohl durchwachsenen Eröffnungstag ab Donnerstag mit sommerlichen Temperaturen rechnen können.

Sollte es so kommen, dann dürften das Zelt (rund 200 Plätze) und vor allem der Außenbereich (rund 500 Plätze) bestens besucht sein. Zu essen gibt es natürlich reichlich. "Alles regional!", verspricht Gianni Musetti. Die Antipasti (Käse, Schinken uns so weiter) stammen von kleinen Bauern oder Läden rund um Carrara. So auch der Pizzabelag, dessen Teig er als "besonders bekömmlich" bezeichnet. Wenig Hefe, lange Lagerung (zum Aufgehen) - so wie es eben sein muss. Als Nachtisch (Dolci) bringen sie neben dem erwartbaren Tiramisu zwei regionale Spezialitäten: süße Reistorte und Marmeladentorte.

Außerdem wird es heuer erstmals wieder Nudeln geben, die eben ein bisschen aufwendiger in der Vorbereitung sind. "Alles aus unserer Produktion", betont Musetti, wenn es um Lasagne al forno, Ravioli und Pasta mit Ragout oder Pesto geht. "Wird alles am Morgen frisch gemacht."

Dazu wird es auch einen Barbetrieb mit Liegestühlen geben. Jeden Abend spielt Carlo als musikalische Unterhaltung auf. Das Carrara-Weinfest auf dem Rathausplatz ist bis einschließlich Sonntag, 24. Juni, jeden Tag von 17.30 bis 23.30 Uhr geöffnet.

Christian Rehberger