Das Zeug zum Architekturstar

28.06.2007 | Stand 03.12.2020, 6:39 Uhr

Außerordentliche Architektur: Der Entwurf des Ingolstädter Architekten Tobias Brand für die Bussteigdächer am Hauptbahnhof findet auch bundesweit große Anerkennung. - Foto: Rössle

Ingolstadt (rh) Tobias Brand, in Ingolstadt bereits bekannter Architekt, macht sich nun auch bundesweit einen Namen. Er ist mit den von ihm entworfenen Dächern über dem Bussteig am Hauptbahnhof für den bedeutenden Architekturpreis Große Nike nominiert worden.

Brand hat für die Gestaltung der neuen Busdächer bereits eine Auszeichnung erhalten. Das Architekturform "Germanarchitects" wählte das Projekt der städtischen Tochtergesellschaft IFG 2006 zum "Bau der Woche" und lobte die "raffinierte Konstruktion", die geometrisch "haargenau auf die Bahnhofsarchitektur und die Position der Bussteige abgestimmt ist". Damit werde zugleich "Wetterschutz und ein atmosphärisch angenehmer Ort des Wartens" angeboten. Vom Bund Deutscher Architekten (BDA) wurde das Bauprojekt der städtischen Tochtergesellschaft IFG als innovativste Bussteigüberdachung Bayerns gewürdigt.

Mit der Nominierung für den Preis Große Nike, den der BDA an diesem Samstag in Kassel auf der Documenta verleiht, wird der Ingolstädter Architekt in einer Reihe mit berühmten Fachkollegen genannt. So sind unter anderem Sir Norman Foster (Bibliothek der FU Berlin), Peter Eisenman (Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin) und das Büro Gerkan, Marg und Partner (Sanierung Olympiastadion Berlin) nominiert. Der Preis Große Nike (Siegesgöttin) wird in diesem Jahr erstmals vergeben, und zwar für einen "herausragenden Beitrag zu Architektur und Städtebau, an dem die Vielfältigkeit architektonischer Qualitätskriterien offenbar wird". Zudem winken den ausgezeichneten Architekten weitere Niken in sieben Preiskategorien.

Der 38-jährige Ingolstädter Tobias Brand hat in seiner Heimatstadt bereits mit einer Reihe von Bauprojekten auf sich aufmerksam gemacht und einige Wettbewerbe gewonnen. Von ihm stammen zum Beispiel die Pausenhalle des Reuchlin-Gymnasiums, der Kinderhort der Waisenhaus-Stiftung an der Permoserstraße, die Diskothek Suxul, der Umbau der Lebenshilfe-Werkstätten am Franziskanerwasser und die derzeit entstehende Wohnanlage der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft am Viehmarktplatz.