Ingolstadt
Das Zentrum soll schöner werden

Heute startet der eigentliche Umbau der Fußgängerzone - Musterfläche in der Georg-Oberhäußer-Straße

15.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:24 Uhr
Die Verlegung der Leitungen für Gas, Wasser und Strom ist mittlerweile abgeschlossen. Jetzt geht der eigentliche Umbau der Fußgängerzone los. −Foto: Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Nach Abschluss der Spartenarbeiten 2017 beginnt heute die eigentliche Sanierung der Fußgängerzone. Erste Schritte sind eine Probefläche in der Georg-Oberhäußer-Straße und das Areal zwischen Paradeplatz und Mauthstraße. Bis Herbst 2019 sollen die ersten beiden Abschnitte fertig sein.

Vier Wochen muss die Oberhäußer-Straße für den Fahrzeugverkehr in Richtung Norden gesperrt werden, wenn an der Einmündung zur Fußgängerzone die Musterfläche entsteht. In vier Wochen werden dann Bohrkerne gezogen, mit deren Hilfe das Tiefbauamt ergründen will, ob die Konstruktion im Untergrund die Erwartungen auch erfüllt. Fußgänger können die Straße passieren.

Weiter geht es dann ab nächster Woche auf der Südseite der Fußgängerzone, vom Paradeplatz bis zur Jägergasse. Nachdem zunächst der alte Belag entfernt wurde, muss zuerst eine Asphaltschicht eingebracht werden, auf diese wird dann gepflastert. Die Arbeiten in diesem Abschnitt werden rund zwei Monate in Anspruch nehmen. Ab August werden wohl die Arbeiten zwischen Jägergasse und Hallstraße fortgesetzt (ebenfalls auf der Südseite), bis in mehreren Etappen die Einmündung Mauthstraße erreicht wird.

Im Anschluss wird in gleicher Reihenfolge die Nordseite der Fußgängerzone zwischen Paradeplatz und Mauthstraße in Angriff genommen. Der Fortgang der Arbeiten ist witterungsabhängig; die Gesamtbauzeit für diese ersten beiden Bauabschnitte wird wie geplant bis Herbst 2019 dauern.

Die Arbeiten erfolgen jeweils nur halbseitig: Während in der einen Straßenhälfte gearbeitet wird, bleibt die andere Hälfte frei. "So ist die grundsätzliche Zugänglichkeit der Fußgängerzone immer gewährleistet, auch für Lieferverkehr und Rettungskräfte", so die Stadt in einer Mittelung. Auch die Geschäfte und Hauseingänge innerhalb eines Baufelds seien weiter erreichbar, manchmal mit einem Umweg von wenigen Metern. Rote Teppiche auf dem Boden weisen den Weg zu den Geschäften, denen auf Vorschlag von IN-City entsprechende Teppichstücke zur Verfügung gestellt werden. Mit Fortgang der Baustelle werden die Teppiche jeweils versetzt. Grundsätzlich wird von Montag bis Freitag gearbeitet, die Samstage sollen freibleiben.

Als Anlaufstelle steht wieder der Info-Container in der Fußgängerzone zur Verfügung, an dem entsprechende Informationen zum aktuellen Baustellenablauf angebracht sind und in dem zu bestimmten Sprechzeiten (Dienstag bis Donnerstag jeweils 15 Uhr bis 16 Uhr) die Bauleiter Auskunft geben wollen. Für individuelle Fragen von Bürgern und den Geschäftsinhabern zum Bauablauf und als Ansprechpartner bei Problemen wurde eine zentrale Anlaufstelle im Tiefbauamt eingerichtet, erreichbar unter der Telefonnummer (0841) 305-2525, E-Mail: fgz@ingolstadt.de.

In einer Bürgerbeteiligung konnte die Bevölkerung ab 2014 Wünsche und Ideen formulieren, die Architekten 2015 in einem Planungswettbewerb zu berücksichtigen hatten. Gesucht wurde ein neues, zukunftsfähiges Nutzungs- und Gestaltungskonzept für die Fußgängerzone, das die Aufenthalts- und Erlebnisqualität in diesem zentralen Stadtraum verbessern und damit die gesamte Altstadt stärken soll. Das Landschaftsarchitekturbüro A24 aus Berlin konnte mit seinem Wettbewerbsbeitrag "Der Code der Stadt" die Jury überzeugen und wurde Ende 2015 mit der weiteren Bearbeitung beauftragt.

Der künftige Straßenquerschnitt wird in ein mittig verlaufendes, breites Band und in Bewegungs- und Aufenthaltsflächen gegliedert. Dieses mittige Band lädt zum Pausieren, Treffen und Spielen ein. Die vielfältigen Nutzungen der Fußgängerzone wie Außengastronomie, temporäres Grün, Aufsteller oder Veranstaltungen erhalten einen ordnenden Rahmen. Einzelne dauerhafte Spiel- und Kunstobjekte ergänzen die Gestaltung.

In den Bewegungsflächen sind lange, durchgängige Blickbeziehungen möglich. Der Passant kann sich dadurch ungehindert entlang der Schaufenster bewegen. Auf Metalltafeln im Boden sollen entlang der Fußgängerzone bedeutende Daten aus der Stadtgeschichte dargestellt oder auf berühmte Bewohner bestimmter Häuser verwiesen werden - Stadtgeschichte auf Schritt und Tritt.

Der Schliffelmarkt wird als atmosphärisches Zentrum der Fußgängerzone aufgewertet. Der Höhenunterschied zum Kaufhaus Xaver Mayr wird durch Sitzstufen aufgefangen. Der ebene Bereich kann somit vergrößert und großzügig genutzt werden.