Ingolstadt (hl) Die Modeexpertinnen der Milchstraße hatten wegen des befürchteten Regens auf den roten Teppich als Catwalk für ihre Models verzichtet, vorsichtige Naturen unter den Besuchern ihre Regenschirme dabei: Das zweite "Nachtaktiv" von IN-City innerhalb nur eines halben Jahres hat am Freitagabend etwas unter den nicht wirklich frühlingshaften Temperaturen gelitten.
Der Innenstadt-Werbeverein bekam die vordere Ludwigstraße aber dennoch ganz gut voll, denn wenn's auch mit der Kauflaune diesmal nicht ganz so weit her war - mit Gegrilltem oder süßen Happen und einem Getränkestand neben der Musikbühne kann man etliche Ingolstädter immerzu anlocken. Das spätabendliche Shopping auf der Haupteinkaufsmeile der Altstadt war diesmal mit dem im Vorjahr bereits gut angenommenen Food Market verbunden worden. Vor den Verzehrständen bildeten sich vielfach lange Schlangen, während es in den Geschäften überwiegend doch sehr ruhig zuging. Die Food Trucks sind übrigens auch noch an diesem Samstag bis Geschäftsschluss in der Ludwigstraße und auf dem Paradeplatz anzutreffen.
Als IN-City sein "Nachtaktiv" zu Beginn der vorigen Adventszeit durchzog, diese Erkenntnis mussten am Freitagabend viele Geschäftsleute und ihr Personal machen, war deutlich mehr los gewesen in den Läden. Wahrscheinlich war die höhere Frequenz da der größeren Konsumbereitschaft in der Vorweihnachtszeit geschuldet. "Da hat auch der Christkindlmarkt viele angezogen", zeigte sich eine Verkäuferin in einem Modegeschäft überzeugt. Eine Kollegin ein paar Meter weiter war sich ebenfalls sicher: "An manchem normalen Samstag war schon mehr los. "
Auf dem Theatervorplatz hatte sich derweil ein Publikum versammelt, das sich nicht ums Einkaufen scherte, sondern teils mit Tupperboxen, Tellern, Gläsern und Besteck hantierte, teils aber auch nur der Gute-Laune-Musik wegen gekommen war: Das Stadttheater hatte wieder mal zur traditionellen Maisause eingeladen, die mit einem temperamentvollen "Azzurro" eröffnet wurde, obwohl vom blauen Himmel um 18 Uhr herum nur kleine Flecken zu sehen waren. Heiß ging es aber nicht nur musikalisch, sondern naturgemäß auch auf dem Grillplatz nebenan zu, wo jeder seine mitgebrachten Köstlichkeiten garen konnte. Als etliche Gäste kurz nach 20 Uhr zu Klängen aus "Hair" ("Aquarius", "Let The Sunshine In") durchs Finale tanzten, hätte es gerne noch so weitergehen können. Aber man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist.
