Ingolstadt
Das Donaumoos als Kulturlandschaft erhalten

Wiedergewählter Bezirksrat Joachim Siebler (Grüne) will auch bessere Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen

21.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr
Der wiedergewählte Bezirksrat Joachim Siebler (l.) am Wahlabend im Büro der Ingolstädter Grünen. −Foto: Silvester

Ingolstadt/München (sic) Bis zum vergangenen Freitagmittag musste er nach der Wahl am 14. Oktober warten, um zu erfahren, ob er weiter dem Bezirkstag von Oberbayern angehören wird.

Als Joachim Siebler nach der Veröffentlichung des Endergebnisses die gute Nachricht amtlich hatte, ging es ganz schnell. Noch am selben Freitag trat die neue Bezirkstagsfraktion der Grünen in München zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Sie ist von acht auf 18 Mitglieder angewachsen. Auch hier wird der große Erfolg der Partei bei den jüngsten Wahlen sichtbar. Die Grünen sind nicht nur im Landtag, sondern auch im Bezirkstag von Oberbayern die zweitstärkste Kraft.

Nach seiner Rückkehr von der Fraktionssitzung am fortgeschrittenen Abend meldete sich Siebler beim DK. Er freut sich auch über sein persönliches Ergebnis, das ihn zum zweiten Mal über die Liste in das Gremium führte: fast 40000 Stimmen, das viertbeste Resultat unter den 18 Fraktionsmitgliedern. Bei der Wahl 2013 hatte Siebler noch rund 17000 Stimmen erhalten.

"Es ist gut, dass die Region Ingolstadt im Bezirkstag stark vertreten ist, und wir nicht nur in der Stadt präsent sind, sondern mehr und mehr auch auf dem Land", sagte er mit Blick auf weitere Politiker aus Ingolstadt und Umgebung, die den Einzug in das Gremium geschafft haben, darunter die Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) aus Gaimersheim.

Der Ettinger, hauptamtlich als Berufsschullehrer tätig, möchte "viel rausgehen und den Leuten die grüne Politik näherbringen, etwa unsere Forderung eines klimaneutralen Bezirks. " Als Mandatsträger könne er bei diesem Vorhaben "besser auftreten".

Bei den Grünen im Bezirkstag gehe es zuerst um die Frage, "wie wir unser neues Gewicht einsetzen", berichtete Siebler. "Dass in der Fraktion wegen des Wahlerfolgs eine ganz andere Dynamik herrscht, hat man heute schon gespürt. " Ein Schwerpunkt der grünen Bezirkstagsarbeit wird laut Siebler die bessere Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung in der Gesellschaft sein. "Wir wollen das Bayerische Teilhabegesetz umsetzen, es mit Inhalten füllen und uns dafür einsetzen, dass dafür auch das nötige Geld zur Verfügung steht. " Es sei das Ziel der Grünen, "weg von einer reinen Betreuung der Menschen mit Beeinträchtigung zu kommen - auch wenn die meistens sehr gut ist -, hin zu einer größtmöglichen selbstständigen Teilhabe am Leben", so Siebler. Stichwort Eingliederungshilfen.

Er verfolgt auch noch ein sehr persönliches Anliegen, klassisch grün: "Wenn das Donaumoos, diese einzigartige Kulturlandschaft, weiter so bewirtschaftet wird wie bisher, dann ist es in 50 Jahren verschwunden! Da gehören schnellstens Maßnahmen eingeleitet, um es zu erhalten! "