Ingolstadt
Autos oben, Abfall unten

Im Piusviertel entsteht erstes GWG-Parkhaus, nebenan versenkte Müllcontainer

08.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:26 Uhr
Mieter-Autos auf fünf Etagen: An die Ecke Richard-Wagner-/Gustav-Mahler-Straße will die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ihr erstes Parkhaus stellen. An einer Seite soll es eine Alufassade bekommen, an den anderen drei Fronten ist Grün vorgesehen. −Foto: Visualisierung GWG

Ingolstadt (DK) Nicht nur bei ihren neuen Wohnprojekten geht die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) künftig verstärkt in die Höhe. Auch bei den Pkw-Stellplätzen für die Mieter richtet sich der Blick nach oben: An der Gustav-Mahler-Straße wird jetzt erstmals ein Parkhaus mit fünf Etagen errichtet.

Nebenan plant die GWG gemeinsam mit den Kommunalbetrieben eine weitere Premiere: Zum ersten Mal soll dort der Müll von etwa 200 Haushalten aus den Wohnblocks an der Gustav-Mahler-/Alban-Berg-Straße mit sogenannten Unterflurcontainern entsorgt werden. "Wenn sich das bewährt", sagt GWG-Geschäftsführer Peter Karmann, "werden wir es umsetzen, wo es realisierbar ist." Das System sei "platzsparend" und man hoffe, dass der Abfall in die verschiedenen Behälter auch "sortenrein entsorgt" werde, was durchaus nicht selbstverständlich ist.

Die Kommunalbetriebe wollen für diesen ersten großen Versuch an zwei Standorten der Wohnanlage Gustav-Adolf-Straße jeweils acht Unterflurbehälter für die Mieter installieren. Das Ganze funktioniert etwa so: Oberirdisch sind nur die gekennzeichneten Einwurfschächte zu sehen, deren Klappe mit dem Haustürschlüssel zu öffnen ist. Der eigentliche Behälter für die Abfälle und die gelben Säcke - Volumen jeweils wie vier große Rollcontainer - ist jedoch normalerweise im Boden versenkt und wird nur bei der Abfuhr von einem Spezialfahrzeug nach oben gehievt. "Das ist ein anderes Sammelfahrzeug", erklärt INKB-Vorstand Thomas Schwaiger. "Nach unseren Erfahrungswerten ist das das praktikabelste System." Er legt Wert darauf, dass damit "keine weitere Kontrolleinrichtung" verbunden sei. Die Prototypen der versenkten Müllbunker müssten sich erst noch im Praxistest bewähren. Laut Bereichsleiter Johannes Vollnhals soll es noch im dritten Quartal dieses Jahres losgehen, vorher ist eine Informationsversammlung für die betroffenen Mieter geplant.

Die Vermieterin GWG sieht auch einen Vorteil in der Sauberkeit der Standplätze. An etlichen anderen Wohnanlagen würden die Gelbe-Sack-Container leider "als Sperrmüllsammelplatz verwendet", klagt Technikleiter Alexander Bendzko. Hier dagegen soll gar nicht erst die Versuchung entstehen, "irgendwo sein Graffl hinzustellen". Das neue Parkhaus, das ab Ende des Jahres 176 überdachte Stellplätze bieten soll, ist vor allem Ersatz für Flächen, die an diesem Standort zugunsten neuer Wohnungen wegfallen werden. Nur berechtigte Mieter können das Parkhaus nutzen. Die GWG hat vor, an der Gustav-Mahler-Straße 78 geförderte Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten zu bauen, die im Jahr 2020 bezugsfertig sein sollen.