Ingolstadt (hl) Zumindest zwei der drei Tankstellenüberfälle vom Februar scheinen geklärt: Die Polizei hat am Mittwoch drei junge Albaner festgenommen, die dringend tatverdächtig sind.
Ein Ermittlungsrichter hat gestern Haftbefehle gegen alle drei Männer erlassen, deren Wohnsitz bislang noch ungeklärt ist. Zwei der mutmaßlichen Täter sollen laut Polizei bereits Geständnisse abgelegt haben.
Die Kripo hatte sich Anfang der Woche zuversichtlich gezeigt, dass die beim Überfall auf die Jet-Tankstelle am Donnerstag voriger Woche gemachten Aufnahmen von Überwachungskameras (DK veröffentlichte ein solches Foto am Mittwoch) zur Identifizierung der Ganoven führen können. Mit dieser Einschätzung haben die Ermittler offenbar goldrichtig gelegen, denn am Mittwochmittag ging bei der Polizeiinspektion der Hinweis eines Anrufers ein, der mehrere Personen, die Ähnlichkeit mit den gesuchten Räubern aufwiesen, an der Manchinger Straße auf Fahrrädern in der Nähe eines Autohauses gesichtet hatte. Eine flugs dort eintreffende Streifenwagenbesatzung konnte die drei Verdächtigen unmittelbar stellen und festnehmen.
Bei den Festgenommenen, die auch nach dem Urteil der Polizei starke Ähnlichkeit mit den auf den Fahndungsfotos zu erkennenden Tätern haben, handelt es sich um drei Albaner im Alter von 18, 20 und 24 Jahren. Sie gelten den Ermittlern als dringend verdächtig, in wechselnder Besetzung (es waren jeweils zwei Räuber aufgetreten) die Überfälle auf die Edeka-Tankstelle an der Lena-Christ-Straße am 19. Februar und auf die Jet-Station an der Schillerstraße am 28. Februar verübt zu haben.
Als Druckmittel war bei den beiden Vorfällen jeweils ein langes Messer benutzt worden. Ein solches Messer hat sich laut Polizei am Mittwoch auch bei einem der Verdächtigen gefunden. Zwei Männer sollen auch schon gestanden haben, an den beiden Überfällen beteiligt gewesen zu sein.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehle gegen die drei jungen Männer, die vom zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht auch ausgestellt wurden. Somit befinden sich die mutmaßlichen Räuber seit gestern Mittag in Untersuchungshaft. Noch nicht geklärt werden konnte nach gestriger Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord der bisherige Aufenthalt der Verdächtigen in der Stadt oder im Umland. Die Tatsache, dass sie mit Fahrrädern unterwegs waren, spricht zunächst nicht für einen weiten Aktionsradius. Die Polizei hofft hier auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung, möglichst auch zur Herkunft der drei sichergestellten Radl. Meldungen werden nach wie vor unter der Rufnummer (0841) 9343-0 erbeten.
Die Ermittler prüfen natürlich auch, ob Zusammenhänge mit den beiden weiteren Raubüberfällen aus jüngerer Zeit - am 1. Februar auf die Esso-Station an der Westlichen Ringstraße und am vergangenen Samstag auf den Lidl-Supermarkt in Gaimersheim - bestehen. Bei diesen Vorfällen waren jeweils mit einem Messer bewaffnete Einzeltäter am Werk gewesen, die Hochdeutsch sprachen.
