Ingolstadt
Über 80 Jahre am Wochenmarkt

Die Standbetreiberin Therese Eisenbarth starb mit 94 Jahren

18.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Der Wochenmarkt war ihr Leben: Therese Eisenbarth, die Gärtner-Resi, ist jetzt mit 94 Jahren gestorben. −Foto: Foto: DK_Archiv

Ingolstadt (DK) Ihr Garten und der Wochenmarkt waren die beiden großen Leidenschaften von Therese Eisenbarth - bis ins hohe Alter.

Jetzt ist die Gärtner-Resi, wie sie allgemein genannt wurde, im Alter von 94 Jahren gestorben. Auf einem halben Hektar hat sie in Lindach, einem Ortsteil von Manching, das Gemüse angepflanzt, von dem sie das meiste verkauft hat. Bis zu 18 Stunden stand sie an den Tagen vor dem Wochenmarkt manchmal auf den Beinen, um alles herzurichten. Doch das war ihr Leben, wie sie selber sagte. Unter der Kundschaft war sie bestens bekannt und allgemein geschätzt, es gab Familien, die in der dritten Generation am Stammplatz bei ihr eingekauft haben.

Am 3. Juli 1924 wurde Therese Eisenbarth in Manching geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zog die Familie nach Lindach, wo die Mutter ein kleines Anwesen geerbt hatte. Ab ihrem elften Lebensjahr fuhr sie alleine zum Wochenmarkt nach Ingolstadt, um in der Kupferstraße und später in der Milchstraße Eier und Butter zu verkaufen. Über 80 Jahre (! ) hatte sie dort einen Stand. In den 50er-Jahren hielt sie mit ihrem Mann 200 Hennen, 100 Gockel, 50 Gänse, 60 Enten und 100 Hasen. Als ihr Sohn Helmut fünf Jahre alt wurde, haben sie dann die Tiere aufgegeben - die Familie hätte sonst gar keinen Urlaub mehr gehabt. Seitdem hat die Gärtner-Resi nur noch Gemüse verkauft - übrigens 33 Jahre auch auf dem Wochenmarkt im Piusviertel.

Therese Eisenbarth wird morgen um 14 Uhr auf dem Manchinger Friedhof beerdigt.