Ingolstadt
Stadtrat gibt Richtung vor: Auch IFG-Beirat gegen Wildtierhaltung

15.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:27 Uhr
In Ingolstadt Geschichte: Zirkusgastspiele mit Wildtierdressuren wird es in der Stadt definitiv nicht mehr geben. −Foto: Kaczynski/Archiv

Ingolstadt (hl) Im Stadtrat war das Thema bereits im vergangenen Juli mit knapper Mehrheit abgehakt worden: Zirkusse mit Wildtieren und entsprechenden Dressurnummern sollen keine Genehmigung mehr für Gastspiele in Ingolstadt erhalten.

Gestern wurde das Thema aber der Form halber auch nochmals im Verwaltungsrat der städtischen Industriefördergesellschaft (IFG) behandelt. Denn die Stadttochter ist für die öffentlichen Parkplätze zuständig, und demzufolge fällt auch der Volksfestplatz, auf dem Zirkusse in der Regel ihre Zelte aufschlagen, in ihr Ressort.

Auch wenn der IFG-Verwaltungsrat ein Gremium ist, das in aller Regel eigenständig Entscheidungen fällt, waren den Stadträten, die ihm angehören, in diesem Fall quasi die Hände gebunden. Weil sie vom Stadtrat eingesetzt sind, haben sie in einem Fall, bei dem die Bürgervertretung bereits mehrheitlich entschieden und somit die Richtung vorgegeben hat, ganz dem dortigen Votum zu folgen. Das machte Andrea Steinherr, für die städtischen Beteiligungen zuständige Juristin der Stadtverwaltung, gestern auf vorsorgliche Nachfrage von OB Christian Lösel klar. Es gebe hier, so die Auskunft, keinen Ermessensspielraum der Verwaltungsräte mehr, auch wenn sie möglicherweise persönlich nicht der Mehrheitsmeinung im Stadtrat folgen konnten.

Die Abstimmung verlief entsprechend eindeutig. Ohne Gegenstimmen ging der Beschluss durch, wonach jetzt "Flächen der IFG zukünftig nur an Zirkusbetriebe ohne gefährliche Wildtiere, wie zum Beispiel Elefanten, Flusspferde, Giraffen, Großbären, Großkatzen, Nashörner, Primaten ab Makakengröße und Wölfe" vermietet werden dürfen. Die Regelung soll neben der Gefahrenabwehr vor allem auch dem Tierschutz dienen.