Ingolstadt
Schulzentrum Südwest soll eingezäunt werden

06.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:05 Uhr
Ein offenes Gelände - noch: das Schulzentrum Südwest. −Foto: Schalles

Ingolstadt (sic) Schulen sind gemeinhin von Zäunen umgeben. Sie dienen dem Schutz des Geländes und der Sicherheit der Kinder (etwa, damit Grundschüler nicht an unkontrollierter Stelle auf die Straße laufen). Nur ganz wenige Schulgelände in Ingolstadt liegen ganz offen da. Dazu zählen Berufsschule, Wirtschaftsschule und Realschule am Brückenkopf (im Glacis) und das Schulzentrum Südwest.

Das wurde bis 1977 in mehreren Bauabschnitten errichtet und lädt ohne Zaun alle Bürger dazu ein, jederzeit über die Pausenhöfe zu spazieren. Jahrzehntelang führten sogar öffentliche Wege über das Areal der Ochsenschlacht, wie ältere Schanzer bis heute sagen. Die Offenheit gehörte zum städtebaulichen Konzept des Schulzentrums; das entsprach ganz dem Geist der 70er-Jahre.

Seither haben Generationen von Jugendlichen auf den einladenden Treppen oder in den lauschigen Nischen des Schulgeländes sehr gern zusammengesessen, Alkoholika verzehrt - oder auch mal richtig gefeiert. Allerdings bereitet der Ungeist gedanken- bis rücksichtsloser Mitbürger seit Jahrzehnten viel Ärger. Scherben und anderer Müll künden davon. Das soll nun ein Ende haben: Ein Zaun um das Schulzentrum muss her. Kosten: 100000 Euro. Das wollen die Eltern, die Lehrer und die Mehrheit des Stadtrats.

Der diskutierte am Dienstag über den Antrag der Freien Wähler, das Areal von Gebrüder-Asam-Mittelschule, Ludwig-Fronhofer-Realschule und Apian-Gymnasium einzäunen zu lassen - "und zwar genau so, wie es alle anderen Schulen auch sind", so Hans Stachel. Er berichtete, dass die rechtliche Grundlage bereits geschaffen wurde: "Der öffentliche Wegbereich ist entwidmet worden, damit handelt es sich um ein reines Schulgelände. " Es gehe leider nicht mehr anders, argumentiert die FW-Fraktion; man müsse die Anlage schützen.

Manfred Schuhmann (SPD) hat als junger Lehrer im Apian unterrichtet. "Wir waren stolz darauf, dass das Schulgelände für alle offen war", erinnert er sich. Aber er weiß auch, "dass sich in den Nischen Vandalismus eingenistet hat". Jedoch: "Nur mit Verboten zu reagieren, bringt unsere Gesellschaft nicht weiter. Wir sollten uns gemeinsam mit den Schulen Lösungen überlegen, wo es nötig ist, Zäune hinzusetzen, und wo nicht. " Es wäre schön, wenn es sich vermeiden ließe, den ganzen Bereich einzuhegen.

Das Schulzentrum sei "nicht ganz einfach" , sagt Kulturreferent Gabriel Engert. "Auch wegen der vielen Innenhöfe. " Ja, die Schulleitung sei für die Einzäunung, aber nicht mit erster Priorität. Die neue EDV-Verkabelung (die der Stadtrat ebenfalls am Dienstag auf den Weg brachte) sei ihr wichtiger.

Der Gebäudebeauftragte für das gesamte Schulzentrum ist immer der Leiter des Apian-Gymnasiums; seit August heißt der Alfred Stockmeier. Nächste Woche gebe es ein Gespräch über weitere notwendige Maßnahmen, berichtete Engert.