Ingolstadt
"Politische Bandenkriminalität"?

AfD-Kreisverband beklagt Zerstörung seiner Wahlplakate - und vermutet dahinter System

06.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:02 Uhr
Zerstörte Wahlplakate: Die AfD vermutet organisierte Gruppen dahinter. −Foto: AfD-Kreisverband

Ingolstadt (tsk) Der AfD-Kreisverband Ingolstadt-Eichstätt beklagt in einer gestern verschickten Pressemitteilung die Beschädigung beziehungsweise den Diebstahl fast aller seiner Wahlplakate für die Europawahl in der vergangenen Woche.

Als Beispiele schickte die AfD mehrere Fotos von zerstörten Plakaten in der Münchener Straße.

"Die Gründlichkeit und Geschwindigkeit der Zerstörung lässt auf das Vorgehen organisierter Gruppen schließen", schreibt Kreisvorsitzender Lukas Rehm, der in der Mitteilung auch von einer "politischen Bandenkriminalität" spricht. Die Urheber vermutet Rehm im linken Lager, dessen Parteien weitgehend von solchen Zerstörungen verschont geblieben seien. Dazu schreibt die AfD: "In unserem Land ist es zu keinem Zeitpunkt hinnehmbar, dass persönliche Moral- oder Weltanschauung über das Gesetz gestellt wird und politische Parteien des konservativen Lagers mit kriminellen Methoden bekämpft werden. "

Rehm betont: "Jeder Einzelfall kommt zur Anzeige und wird als Sachbeschädigung, ggf. Diebstahl verfolgt und führt zur Ermittlung durch den Staatsschutz. " Staatliche Vollzugsbehörden dürften die Straßen nicht den Banden überlassen, erklärt Rehm.

Zumindest bis gestern Abend lag der Polizei allerdings keine Anzeige wegen der Beschädigung oder des Diebstahls von Wahlplakaten vor - weder bei der Ingolstädter Polizeiinspektion noch bei der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, die in der Regel auch mitbekommt, was beim Kommissariat Staatsschutz aufläuft. Dies ergab eine Anfrage bei den Behörden. Übrigens gab es zuletzt auch von keiner anderen Partei eine Anzeige wegen ähnlicher Delikte.