Ingolstadt (hl) Wer zur morgendlichen Ladenöffnung durch die Fußgängerzone streift, ist wahrscheinlich nicht unbedingt darauf gefasst, im nächsten Moment dem Ministerpräsidenten gegenüberzustehen. Entsprechend überrascht waren am Donnerstagvormittag wohl die meisten, die um 9 Uhr herum auf dem Weg zum Einkaufen oder ins Büro in der Ludwigstraße auf Markus Söder trafen.
Wer zur morgendlichen Ladenöffnung durch die Fußgängerzone streift, ist wahrscheinlich nicht unbedingt darauf gefasst, im nächsten Moment dem Ministerpräsidenten gegenüberzustehen. Entsprechend überrascht waren gestern wohl die meisten, die um 9 Uhr herum auf dem Weg zum Einkaufen oder ins Büro in der Ludwigstraße auf Markus Söder trafen. Der Münchner Regierungschef, in amtlicher Mission ja durchaus häufiger in der Stadt, hatte sich zu einem Blitzbesuch in Ingolstadt eingefunden – als Wahlkämpfer für „seine“ CSU und die örtlichen Landtagskandidaten der Christsozialen.
300 Stofftüten mit CSU-Prospektmaterial und Brezen galt es an den Mann respektive die Frau zu bringen. „Ich hätte nie gedacht, dass wir die so schnell los werden“, meinte CSU-Kreisvorsitzender Hans Süßbauer gegen 9.30 Uhr, als die (materielle) Wahlkampfmunition bereits verschossen war – auch dank tatkräftiger Mithilfe des Ministerpräsidenten, der offenbar wild entschlossen ist, sich dem von den Demoskopen diagnostizierten Abwärtstrend der CSU mit vollem persönlichen Einsatz entgegenzuwerfen.
Er habe ausschließlich freundliche Gesichter und ermunternde Kommentare gesehen bzw. vernommen, betonte Markus Söder nach Rückkehr zum Wahlkampfstand am Viktualienmarkt, wo auch Personenschützer und Polizei Präsenz zeigten. Bislang, so seine Deutung der Lage, hätten die Bundesthemen den Wahlkampf im Freistaat überdeckt – in der Schlussphase gehe es nun endlich mehr um Landesthemen und letztlich auch um das, was zu repräsentieren sich die Christsozialen immer noch zutiefst berufen fühlen: die bayerische Identität. Söder: „Die Menschen wollen, dass Bayern Bayern bleibt.“ Das höre er aus fast allen Gesprächen im Straßenwahlkampf heraus.
Über die prominente Schützenhilfe freuten sich gestern Morgen vor allem Alfred Grob als Ingolstädter CSU-Direktkandidat fürs Maximilianeum und Listenkandidat Matthias Schickel sowie die beiden Bezirkstagsbewerber Michael Kern (direkt) und Nicole Wittmann (Liste). Als „Flankenschutz“ für Kandidaten und Regierungschef hatten es sich OB Christian Lösel, Kreischef und Stadtrat Hans Süßbauer und Stadträtin Brigitte Fuchs nicht nehmen lassen, die Straßenwahlkämpfer zu begleiten.
Weil die 300 Brezentaschen schneller unters Volk gebracht waren als vermutet, blieb dem kleinen CSU-Tross noch etwas Zeit für einen Cafébesuch in der Fußgängerzone. Danach konnte Markus Söder flugs die Rückreise nach München antreten, wo das Tagesprogramm als Nächstes die Patenschaft des Ministerpräsidenten über Drillinge vorsah. Nachmittags gab es dann ein Strategietreffen mit allen CSU-Landtagskandidaten in der Staatskanzlei – und demzufolge auch ein schnelles Wiedersehen mit Alfred Grob.