Ingolstadt
Hacker attackieren den ERC

Täter stehlen persönliche Daten von mehr als 1500 Dauerkartenbesitzern - "Die Sicherheitslücke wurde geschlossen"

15.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:14 Uhr
Jede Saison kann der ERC Ingolstadt auf die Unterstützung von deutlich mehr als 1500 Dauerkartenbesitzern setzen. Viele der treuen Eishockeyfans verfolgen die Spiele in der Südkurve im Stehbereich. −Foto: Meyer

Ingolstadt (sic) Die Dauerkartenbesitzer des ERC Ingolstadt werden in diesen Tagen wohl öfter ihren Kontostand prüfen als üblich.

Sie müssen schauen, ob es zu illegalen Abbuchungen gekommen ist. Denn ihre Bankdaten sind am Mittwoch in fremde Hände gelangt. Der ERC wurde das Ziel eines Hackerangriffs.

Den Eindringlingen aus dem Dunkel des Internets gelang es, Daten zahlreicher Dauerkartenbesitzer abzugreifen, die im System des Eishockeyclubs gespeichert sind: Namen, Adressen, Telefonnummern, IBAN- und BIC-Notationen, Geburtsdaten und weitere sensible Informationen. Welche Datenmenge gestohlen wurde, konnte die ERC-Geschäftsführung am Freitag nicht sagen. Zumindest aber so viel: "Wir haben sofort reagiert! Die Sicherheitslücke wurde umgehend geschlossen. Wir haben alle Betroffenen informiert, so wie sich das gehört", sagte ERC-Sprecher Claudius Rehbein auf DK-Nachfrage. Die Eilmeldung erreichte die Opfer der Hacker "per E-Mail oder per Brief, wenn wir von jemandem keine Mailadresse haben. " Der DEL-Club verkauft vor jeder Saison mehr als 1500 Dauerkarten.

Die Hackerattacke "ist natürlich nicht schön", aber es sei nun leider passiert. "Doch wir haben entschlossen und absolut transparent gehandelt", betont Rehbein. Er hat deshalb wie viele im Team der Geschäftsführung besonders arbeitsreiche Tage hinter sich. "Wer wegen des Datenklaus verunsichert ist, kann sich selbstverständlich gerne bei uns melden. Denn das hat mit Vertrauen zu tun. "

Der IT-Experte des ERC habe den Angriff am Mittwochvormittag schnell bemerkt, berichtet der Sprecher. Die Polizei und die Aufsichtsbehörde für Datenschutz seien gleich informiert worden. "Die Behörden sind im Bilde. "

Und die meisten der betroffenen Dauerkartenbesitzer inzwischen wohl auch. Als die Warn-E-Mails des ERC am Mittwoch rausgingen, fragten sich einige zunächst, ob das eine Fälschung sei; man wisse ja nie. Die Frage "Ist das ein Fake? " zirkulierte rege unter den ERC-Fans, die sich in Online-Foren austauschten. Aber es war kein Fake. Was auch daran zu erkennen ist, dass Internetkriminelle ihre potenziellen Opfer dazu auffordern, Daten herauszugeben - und eben nicht Sätze mailen wie "Überprüfen Sie regelmäßig und sorgfältig Bewegungen auf Ihrem Bankkonto, das sie uns angegeben haben", so wie es der ERC in seiner Rundmail schreibt.

Die Warnmeldung gilt nach wie vor. Doch die Führung der Panther betont zur Beruhigung: "Inzwischen ist ein weiterer Datendiebstahl nicht möglich. "