Ingolstadt
Narrwalla präsentiert ihre beiden Prinzenpaare

Zum Faschingsauftakt hat die lange Suche ein Ende

11.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:55 Uhr
Die Garde-Mädels der Narrwalla tanzen auch beim Krönungsball. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Die Erleichterung war in vielen Glückwünschen herauszuhören, die Sabina Federzoni und Stefan Tarnick am Sonntag entgegennahmen: Pünktlich um 11 Uhr 11 haben sich die beiden beim Saisonauftakt der Narrwalla als das neue Prinzenpaar vorgestellt. Erst Mitte der Woche hatten sie der Ingolstädter Faschingsgesellschaft zugesagt.

Vor allem Stefan Tarnick hatte wohl lange gezögert, ob er dieses königliche Amt annimmt. Für die gesamte Faschingssaison 2019 das Zepter zu übernehmen, ist nämlich schwer mit seiner großen Leidenschaft zu vereinbaren: Der 30-Jährige ist als Schiedsrichter tätig (siehe Interview). Am Ende konnte er dann aber gar nicht Nein sagen, wie Hofmarschall Jürgen Baumgartner festhielt: "Als er das Lächeln der Prinzessin gesehen hat, war es um ihn geschehen." Und die strahlte tatsächlich über das ganze Gesicht, als sie gemeinsam mit ihrem Prinzen endlich hinter dem Vorhang hervortreten durfte. So tanzen die beiden als Stefan I. und ihre Lieblichkeit Sabina I. für die Narrwalla - in der Öffentlichkeit offiziell zum ersten Mal beim Krönungsball am 12. Januar im Stadttheater.

Das gilt auch für den Rest der Faschingsgesellschaft, die gestern in großer Runde im Wirtshaus am Auwaldsee das Team der Saison 2019 vorstellte. Und das musste ausnahmsweise einmal schnell gehen, denn weil der 11. November heuer auf einen Sonntag fiel, wollte das Prinzenpaar bereits um 11 Uhr 11 und nicht - wie gewohnt - um 23 Uhr 11 präsentiert werden. "Deshalb müssen wir das Programm diesmal in anderthalb Stunden statt in drei durchziehen", erklärte Präsident Robert Wegele einführend, ehe der Hofmarschall nach und nach die gesamte Mannschaft zu sich nach vorne holte und um Gruppenfotos bat.

Dazu zählten der Vorstand, das Präsidium, die Senatoren - Ehrensenator Karl Reichler bekam mit seinen 94 Jahren besonders viel Applaus -, der Hofstaat, die "große" Garde mit ihren Trainerinnen sowie der Elferrat. Der berühmte Schlachtruf, und zwar ein dreifach kräftiges "Narrwalla Hei-Ju-Hu", erklang an diesem Tag zum ersten Mal allerdings mit der Bambinigarde. Mit Bilderpräsentationen bedankten sich zudem die beiden Prinzenpaare - der Kinder- und Jugendgarde, Leon I. und Anika I., sowie der "großen" Garde, Michael IV. und Manuela I., von einem "unvergesslichen" Fasching 2018.

Die Kinder- und Jugendgarde hat sich mit ihrem Hofmarschall Jonas Schneider anschließend etwas ganz Besonderes ausgedacht, um ihre neuen Regenten vorzustellen: ein an die ehemalige Fernsehsendung angelehntes Narrwalla-Herzblatt. "Der Prinz war schnell gefunden", berichtete Trainer Michael Hiebl dem Publikum. "Aber das mit der Prinzessin gestaltet sich als ein bisschen schwierig, weil der Prinz so ekelhaft ist." Was natürlich scherzhaft gemeint war, und so stellten sich drei Mädchen zur Wahl. Sie erzählten dem kleinen Prinzen - der sich als der elfjährige Damir Kräuter aus Gaimersheim entpuppte - doch tatsächlich alle drei, dass sie gerne reiten und ihre Lieblingsfarbe Rot sei. Nur eine stach hervor, indem sie offenbarte, des Walzertanzens mächtig zu sein.

Da fiel Damir die Wahl wohl nicht schwer, und er entschied sich unter Konfettiregen für seine ehemalige Schulkameradin Aylin Ludwig. Die Elfjährige aus Gaimersheim und ihr Prinz stellten sich noch etwas schüchtern zum ersten gemeinsamen Foto auf - doch die beiden haben noch jede Menge Zeit, um in ihren Rollen als Aylin I. und Damir I. voll aufzugehen.
 

"Endlich ein Prinz!"

Ingolstadt (DK) Sabina Federzoni und Stefan Tarnick haben die Narrwalla erst Mitte vergangener Woche erlöst und als Prinzenpaar für die Faschingssaison 2019 zugesagt. Die 19-jährige Abiturientin aus Wettstetten sowie der 30-jährige Audi-Angestellte aus Karlshuld erzählen, ob es mit dem Tanzen schon klappt.

Sie sind sehr kurzfristig das neue Prinzenpaar geworden. Wie ist es dazu gekommen?
Sabina Federzoni: Ich habe den Artikel im DONAUKURIER gelesen und so rausgefunden, dass noch ein Prinzenpaar gesucht wird. Über Facebook und per E-Mail habe ich mich beworben.
Stefan Tarnick: Eine Arbeitskollegin hat mir eine WhatsApp geschickt. Da ich schon seit 14 Jahren leidenschaftlich tanze, Fox mit Hebefiguren und Walzer et cetera, hat mich das gereizt. Wir haben uns getroffen, da ist die Sabina auch gekommen, und wir haben uns alle sehr gut verstanden. Wir haben gleich einmal getanzt miteinander. Ich musste das aber erst abklären, weil ich auch als Schiedsrichter tätig bin, und mit der Familie. Am letzten Mittwoch habe ich zugesagt. Sabina hat sich so gefreut.
Federzoni: Endlich ein Prinz!

Sie hatten noch gar keine Gelegenheit, zu trainieren. Kriegen Sie das noch hin bis zum ersten offiziellen Auftritt?
Tarnick: Ich habe eigentlich keine Angst, dass wir das nicht hinkriegen. Ich tanze seit dem 16. Lebensjahr, und ich glaube schon, dass wir harmonieren und dass wir eine hervorragende Faschingssaison 2019 auf's Parkett legen können.
Federzoni: Ich habe nur am Fasching ein paarmal getanzt, Discofox zum Beispiel. Aber das wird schon.

Auf was freuen Sie sich am meisten als Prinzenpaar?
Tarnick: Ich freue mich, die Faschingssaison mit Sabina und der kompletten Gesellschaft Narrwalla zu bestreiten. Das ist für mich ein ganz neuer Lebensabschnitt. Ich bin sehr stolz, hier zu sein.
Federzoni: Bei mir ist es, glaube ich, dass ich so viele neue Menschen kennenlerne. So etwas hat man nicht alle Tage. Und ganz ehrlich, wer freut sich darauf nicht: das Kleid.

Die Fragen stellte Tanja Stephan.

Tanja Stephan