Ingolstadt
Weiberfasching nicht mehr im Stadttheater

Die Narrwalla zieht ins Oldtimer-Hotel um

02.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:32 Uhr
Der Festsaal in Frauenhand: Das erlebte man bisher vor allem bei jedem Weiberfasching der Narrwalla. Doch die Faschingsgesellschaft zieht nun ins Oldtimer-Hotel um. Ob nun im Stadttheater eine andere Feier am Unsinnigen Donnerstag stattfindet, ließ sich am Mittwoch nicht klären. −Foto: Hammer/Archiv

Ingolstadt (DK) Eine jahrzehntelange Tradition ist beendet: Die Faschingsgesellschaft Narrwalla wird am Unsinnigen Donnerstag nicht mehr im Festsaal des Stadttheaters feiern. Aus wirtschaftlichen Gründen zieht der zuletzt eher klamme Verein zum Weiberfasching ins Oldtimer-Hotel.

"Die letzten Jahre hatten wir sinkende Besucherzahlen", sagt Präsident Robert Wegele. Zwischen 1400 und 1500 Gäste waren es im vergangenen Jahr - dabei gingen bis zu 2500 in den Saal. "Wir hatten schon komprimiert, das Feedback letztes Jahr war gut. Das hilft uns aber nix", erklärt Wegele. Das finanzielle Risiko bei einem weiteren Versuch sei für sie letztlich zu hoch gewesen - vor allem, wenn man den Eintrittspreis als einzige Einnahmequelle habe.

Dass auch die Preispolitik des neuen Theatergastronomiebetreibers Lorenz Stiftl (der gerade im Urlaub weilt und sich deswegen nicht gegenüber dem DK äußern wollte) zu dem Schritt geführt habe, sagt Wegele nur verklausuliert, er sagt aber auch: "Ich will es nicht nur auf den Gastronomen schieben." Der Wettbewerb in der Nacht des Unsinnigen Donnerstags sei in jüngster Zeit immer größer geworden. Rund um das Bermudadreieck am Kreuztor mit neu hinzugekommenen überdachten Flächen habe sich ein weiteres Zentrum des Weiberfaschings in der Stadt etabliert, das viele Besucher abziehe. Da sei das Stadttheater einfach zu groß und damit zu teuer geworden.

Die Fläche des Oldtimer-Hotels passe da besser, sagt Wegele. 900 Besucher würden dort Platz finden. Die Narrwalla übernehme dort auch komplett den Getränkeausschank, nur das Essen sei an einen Caterer vergeben. Am 28. Februar findet so der Weiberfasching zum ersten Mal dort statt.

Für ihren Krönungsball am 12. Januar bleibt die Faschingsgesellschaft aber im Stadttheater. "In dem Jahr auf jeden Fall", sagt Wegele. Danach müsse man schauen, wie die Premiere an Weiberfasching im Oldtimer-Hotel verlaufe. Bei einem entsprechenden Erfolg sei auch da ein Umzug denkbar, wie auch schon die Kinderbälle nicht mehr exklusiv dort stattfinden. Die Narrwalla hat dafür das Wirtshaus am Auwaldsee als zweiten Standort gewonnen.
 

Thorsten Stark