Ingolstadt
Verstärkung für den Schülerverkehr

INVG will Reisebusse mieten, um die jungen Fahrgäste mehr zu verteilen, aber es gibt noch eine Hürde

02.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:38 Uhr
Auch an der Bushaltestelle "Kreuztor" vor dem Katharinen-Gymnasium ist die Schülerfrequenz hoch. Die INVG wird ab Dienstag an einigen Punkten zusätzliche Schulbusse einsetzen. −Foto: Hauser (Archiv)

Ingolstadt - Am Dienstag beginnt das neue Schuljahr anders als gewohnt: im Corona-Krisenbetrieb.

 

Auch die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) hat sich intensiv darauf vorbereitet. Sie muss auf kurzfristige Veränderungen gefasst sein. Oder wie es INVG-Geschäftsführer Robert Frank ausdrückt: "Die Lage ist dynamisch. "

In normalen Zeiten setzt die INVG für den Schülerverkehr 87 zusätzliche Fahrzeuge ein, berichtet er. Jetzt sei es geboten, wegen des Infektionsschutzes die Auslastung der Busse zu verringern und Fülle zu vermeiden, indem man an bestimmten Punkten die Kapazität erhöht. Frank bittet aber um Verständnis dafür, dass es die INVG nicht leisten könne, "dass in jedem Bus dann nur noch 20 Kinder sitzen, denn das geht leider nicht". Dazu benötige man wesentlich mehr Busse und Personal, als in normalen Zeiten erforderlich sind; das gehe allen anderen öffentlichen Nahverkehrsunternehmen genauso.

Der INVG-Chef will zur Verstärkung der Flotte für die Schülerbeförderung Busse von Reiseunternehmen anmieten, die nicht mehr oder nur noch wenig fahren, weil wegen der Virus-Pandemie das Tourismus- und Ausflugsgeschäft eingebrochen ist. Es wäre ein großer Gewinn für alle Beteiligten. "Eine sinnvolle Lösung", sagt Frank. Jetzt ist jedoch ein Problem aufgetaucht: "Es gibt noch keine Richtlinien. Und es sieht so aus, dass wir das europaweit ausschreiben müssen, wenn wir Reisebusse anmieten. Wir müssen das Vergaberecht beachten. Das würde es verzögern. " Doch er bleibt dran. In einigen Tagen, hofft Frank, könne er dazu Näheres sagen. Wie erwähnt: Die Lage ist dynamisch.

Geld für zusätzliche Schulbusse ist da. "Der Ministerpräsident hat dafür Mittel bereitgestellt, das ist sehr positiv", sagt Frank. Unabhängig davon habe die INVG heuer 20 neue Busse in Betrieb genommen. Die Zahl der Gelenkbusse sei in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht worden. Man steigere die Kapazität kontinuierlich.

Frank erinnert daran, dass in allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Republik weiterhin die Vorschrift gilt, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und ebenso - das vergessen oder missachten viele Wartende - an den Haltestellen. "Die Maskenpflicht besteht flächendeckend, und diese Grundlage gilt nach wie vor", betont Frank. Die Fahrerinnen und Fahrer würden das kontrollieren und Passagiere ohne Maske konsequent darauf hinweisen, dass sie sich an die Regeln halten müssen. Was die allermeisten auch tun, wie er bestätigt. Die Erfahrungen seien zum größten Teil positiv. Frank bittet darum, im Sinne der Gesundheitsvorsorge und aus Rücksichtnahme in den Bussen und an den Haltestellen immer eine Maske zu tragen.

Am ersten Schultag werden Mitarbeiter der INVG, darunter ihr Geschäftsführer, vor Schulbeginn an Bushaltestellen mit hoher Schülerfrequenz den Verkehr beobachten und ihre Schlüsse daraus ziehen, etwa am Hauptbahnhof, am Zentralen Omnibusbahnhof oder am Schulzentrum Südwest. Ein Erfahrungswert ist für die Planungen von Vorteil: Im September fahren noch viele mit dem Rad zur Schule. Die Auslastung der Busse steigt, wenn der Herbst unwirtlicher wird. Dann muss die INVG alles geben.

DK