Manching
Orden gibt es heuer in der Tüte

Manschuko-Abordnung überreicht erste Faschingsorden - Präsident Roland Spies hat Sorgen

25.01.2021 | Stand 29.01.2021, 3:33 Uhr
Den ersten Faschingsorden überreichte Manschuko-Präsident Roland Spies Manchings Bürgermeister vor dem Rathaus. −Foto: smd

Manching - Corona hat das quirlig, lustige Vereinsleben der Faschingsmacher vollkommen lahmgelegt.

Auch bei der Manchinger Faschingsgesellschaft Manschuko hätte sich niemand den kompletten Ausfall einer Saison vorstellen können.

Kurz nach dem Ende der vergangenen Saison war Schluss mit lustig. Weinfest mit Sautrogrennen, Auf geht's bei Manschuko mit Vorstellung des neuen Prinzenpaares, Glühweinverkauf, Ball der Marktgemeinde und Nacht der Garden wurde ebenso wegen der Pandemie abgesagt, wie Kinder - und Vereinsbälle, bei denen sich Garde und Prinzenpaar mit Glanz und Glimmer präsentieren wollten.

Manschuko wäre nicht Manschuko, würde man nicht einen kleinen Ausweg finde, um wenigstens dem Gemeindeoberhaupt und verdienten Faschingsnarren den heuer einheitlichen Orden zu verteilen.

Manchings Bürgermeister Herbert Nerb als eingefleischter Manschukaner hätte sich nicht träumen lassen, dass ihm einmal der Orden, der sonst auf dem Ball der Marktgemeinde vom neuen Prinzenpaar verliehen wird, zwischen Tür und Angel am Rathauseingang von einer kleinen Abordnung in einer Tüte überreicht wird.

Ein Gutes für den Rathauschef hat trotzdem die ganze Sache aber auch: Es bestand nicht die Gefahr, bei einer schwarzen Sitzung erwischt und vom Prinzenpaar samt Garde zu einer Brotzeit verurteilt zu werden.

Präsident Roland Spies machte gute Miene zum aufgezwungenen Spiel, dennoch sind auch ihm die Sorgen über den weiteren Vereins- und Veranstaltungsablauf anzumerken. Wie Spies im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, kann der finanzielle Schaden für Manschuko durch den Ausfall von Großveranstaltungen noch verkraftet werden, "denn der Verein steht finanziell auf einem soliden Fundament". Der weitaus größere Schaden ist nach seiner Ansicht der gesellschaftliche und kulturelle Verlust, den die Faschingsmacher erleiden. Dies betrifft nicht nur die Manchinger, sondern alle Faschingsgesellschaften. Dies führte zu einer beispiellosen Solidarität unter den 13 Faschingsgesellschaften in der Region, die in dieser Zeit alles - sogar den Orden - gemeinsam abstimmen.

Spies ist aber zuversichtlich, dass nach der Krise Manschuko die Zeit verstärkt nutzt, um die versäumte Saison mit einem ansprechenden und modernisierten Programm ein wenig vergessen zu machen.

DK