Ingolstadt
Nächste Woche gilt's

Ab Montag Maskenpflicht in Geschäften und Bussen - in Ingolstadt ist man darauf vorbereitet

21.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:30 Uhr
Mundschutz per Handarbeit: Viele Helfer, wie hier vom Ingolstädter Stadttheater, waren in den vergangenen Tagen an der Nähmaschine sehr fleißig. −Foto: Eberl

Ingolstadt - Wer jetzt noch keinen hat, sollte sich schleunigst einen Mund-Nasen-Schutz besorgen.

 

Ab kommenden Montag gilt in Bayern wegen der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht für Geschäfte und im öffentlichen Nahverkehr. In Ingolstadt haben die Stadt sowie Ärzte der Führungsgruppe Katastrophenschutz die Bürger bereits Ende März dazu aufgerufen, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, um die Corona-Übertragung zu minimieren. Im Rathaus gilt seit 14. April ein Maskengebot. Tatsächlich wird die Zahl derer, die in Ingolstadt mit Maske unterwegs sind, größer. Ab nächster Woche dürften Menschen mit Mundschutz dann endgültig zum Straßenbild gehören.

Doch gibt es überhaupt für alle eine Maske? Die Stadt Pfaffenhofen hat angekündigt, an jeden Bürger eine Schutzmaske zu verteilen. Auch in Ingolstadt hat OB Christian Lösel am Montag die Beschaffung eines zusätzlichen Kontingents an mehrfach verwendbarem Mund-Nasen-Schutz zur Verteilung an die Bevölkerung angeordnet, sagte Stadtsprecher Michael Klarner auf Nachfrage. Eine entsprechende Bestellung sei bereits bestätigt worden. Zu Umfang, Lieferzeitpunkt und Verteilung hüllt sich die Stadt aber noch in Schweigen. Darüber will man die nächsten Tage gesondert informieren. Es soll als zusätzliches Angebot zur Grundausstattung gesehen werden und eine eigene Beschaffung von Masken nicht ersetzen. "Es ist davon auszugehen, dass jeder mehrere Masken benötigt. "

Gegenwärtig scheint die Lage auf dem Markt der Schutzmasken gut. "Wir haben einiges da", lautet die Auskunft aus der Filiale des Drogeriemarkts Müller in der Ludwigstraße. Von der blauen OP-Maske über die FFP-2-Maske bis hin zur 95 Grad waschbaren, "sockenähnlichen" Stoffmaske. Auch in den Apotheken hat die Nachfrage seit Söders Regierungserklärung am Montag "deutlich zugenommen", sagt Christian Pacher, der Sprecher der Ingolstädter Apotheker. Zumindest in seiner Apotheke seien noch Masken zu bekommen. "Aber ich muss jetzt schon schauen, dass ich nachbestellen kann. " Und auch da gelte es, den Anbieter genau auszuwählen. Denn gerade bei den dringend benötigten Schutzmasken seien, genau wie bei Desinfektionsmittel und Handschuhen, "die Preise durch die Decke gegangen", so Pacher.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat in seiner Regierungserklärung dazu aufgerufen, dass sich die Bürger selbst einen entsprechenden Mund-Nasen-Schutz besorgen sollen oder ihn sich selbst nähen sollten. Auch Schals oder Tücher über Mund und Nase sind möglich. Hilfsorganisationen geben von fleißigen Ingolstädterinnen und Ingolstädtern selbst genähte Masken am Wochenmarkt wieder gegen eine Spende ab (siehe nebenstehende Meldung). Selbst in Tankstellen kann man sich mittlerweile einen Mundschutz kaufen. Weitere Bezugsquellen gibt es auch im Internet - unter anderem über das Portal allesregional.

Auch die Stadt hat immer wieder dazu aufgefordert, dass sich Bürger Masken nähen sollten und Anleitungen auf ihrer Homepage veröffentlicht. "Viele haben sich bereits mit entsprechenden Mund-Nasen-Schutz ausgestattet, ob selber genäht oder gekauft", so Klarner. Er verweist jedoch darauf, dass medizinische Schutzmasken, also FFP-2 oder FFP-3-Masken, vorrangig den Berufsgruppen und Personen im Gesundheitsbereich und im Rettungswesen vorbehalten sein sollten.

Die INVG hatte bereits vergangene Woche im Rahmen des Mundschutzgebotes zu deren Einhaltung aufgerufen. Kommende Woche sollen Ordnungskräfte stichprobenartig kontrollieren, ob die Maskenpflicht in Bussen eingehalten wird. Für die Wiederaufnahme des Unterrichts in den Schulen habe das Kultusministerium bislang keine Maskenpflicht angeordnet. Hier sei die Entwicklung in den nächsten Tagen abzuwarten.

DK