Manching/Ingolstadt
Luftbrücke nach Manching

Transport mit der Beluga: Airbus spendet 500.000 Schutzmasken für die Region

09.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:17 Uhr
Eine halbe Million Schutzmasken sind am Dienstagmittag am Flugplatz Manching angekommen. Die Spende von Airbus wird in der Region verteilt. Vertreter der Politik sowie von Airbus waren bei der Landung der Beluga anwesend. Von links: Betriebsratsvorsitzender Thomas Pretzl, Alexander Anetsberger, Reinhard Brandl, Georg Munnes, Herbert Nerb, Ingolstadts Sozialreferent Wolfgang Scheuer, Christian Scharpf, Karl Huber und Kurt Rossner, Leiter Kampfflugzeuge.

Durch einen Klick in das Foto sehen Sie dieses in voller Auflösung. −Foto: Eberl

Manching/Ingolstadt Ein Beluga-Transportflugzeug ist am Dienstagmittag mit einer halben Million Schutzmasken an Bord am Flugplatz Manching gelandet. Airbus wird die Masken lagern und in den kommenden Wochen kostenlos und bedarfsgerecht an die Stadt Ingolstadt, die Landkreise und Kommunen verteilen.

 

Mit dieser Spende will das Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen seinen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten. Neben OB Christian Scharpf,  den Landräten Alexander Anetsberger (Eichstätt), Peter von der Grün (Neuburg-Schrobenhausen) und dem stellvertretenden Pfaffenhofener Landrat Karl Huber waren auch der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl und Manchings Rathauschef Herbert Nerb der Einladung gefolgt.
 
Airbus hat nach eigenen Angaben mittlerweile insgesamt mehr als zehn Millionen Masken aus China nach Europa transportiert. Das weltweit tätige Unternehmen hat dort nicht nur ein Werk, sondern auch gute Kontakte, wie Pressesprecher Florian Taitsch erzählt. Deswegen hat der Konzern jetzt schon öfter seine eigenen Flugzeuge und Besatzungen eingesetzt, um Mund-Nasen-Masken sowie Thermometer von Zulieferern aus China nach Europa zu bringen. Im Falle Manchings war dies ein A350-Testflugzeug, das 20 Container nach Hamburg brachte, wo das zentrale Verteilzentrum ist. Von dort aus  wurden die Güter dann mit der Beluga weitertransportiert nach Manching. Dass die Region erst jetzt an der Reihe ist, hat einen plausiblen Grund: „Wir sind zuerst nach Italien und Spanien geflogen, also in die am meisten betroffenen Länder“, sagt Taitsch. 

„Eine feine Sache“ sei die Spende von Airbus, findet nicht nur Herbert Nerb, der sich um Nachschub für Manching bemühen will. Auch der Landkreis Pfaffenhofen will sich für den Fall aller Fälle rüsten. „Wir haben dann zusätzliche Masken, falls es nötig werden sollte“, sagt Karl Huber. Bislang hat der Landkreis nach seinen Angaben 400 000 Masken verteilt und die Kommunen weitere 130 000. OB Scharpf hat Bedarf an mindestens einer Palette angemeldet. 13 000 Masken sind für Senioreneinrichtungen eingeplant, 2000 für Asylbewerber, und der Rest wird eingelagert. Alexander Anetsberger sieht den Landkreis Eichstätt in Sachen Mund-Nasen-Masken „gut versorgt“. Dennoch könne so ein Vorrat nicht schaden, meint der Landrat, der sich wie die anderen Politiker  über die Spende von Airbus freut. Die Masken sind  in erster Linie für Krankenhäuser und den Katastrophenschutz bestimmt, denn auch Anetsberger schließt nicht aus, dass es heuer zu einer zweiten Corona-Welle kommt. Ganz pragmatisch gibt sich Peter von der Grün: „Ich nehme alles, was ich kriege“, sagt der Neuburg-Schrobenhausener Landrat. Verteilt werden die Masken über den Verein „Menschen helfen – Leben retten“. 

MdB Reinhard Brandl  war von Anfang an in die Aktion eingebunden. „Ich wurde von Airbus angesprochen, ob Bedarf besteht“, erzählt er. Kurzerhand griff er zum Telefon, informierte sich bei den regionalen Entscheidungsträgern, und die Aktion nahm Fahrt auf. 

Dass es dann innerhalb kurzer Zeit geklappt hat, freut auch Georg Munnes. Wie der neue Standortleiter betont, habe man auch am Standort Manching strikte Regeln aufgestellt, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. „Wir schützen natürlich unsere Mitarbeiter“, sagt Munnes, wobei es auch in Manching Coronafälle gab. So wurde beispielsweise Schichtbetrieb dort eingeführt, wo es keinen gab, die Teams in Farben aufgeteilt und die Kantine eine zeitlang geschlossen. Airbus Deutschland hat sich auch einem Projekt der Standorte in Spanien angeschlossen, wo 20 3D-Drucker Tag und Nacht im Einsatz sind, um Visierrahmen für Gesundheitspersonal herzustellen.

Bernhard Pehl