Ingolstadt
Ingolstadt als Modellstadt à la Tübingen zu groß?

OB Scharpf rät Ministerpräsident Söder: "Erst mal das Konzept anschauen"

24.03.2021 | Stand 28.03.2021, 3:33 Uhr
Für ein Umsteuern in der Corona-Politik: OB Christian Scharpf. −Foto: DK-Archiv

Ist Ingolstadt als Modellstadt nach dem Vorbild Tübingens für eine neue Corona-Strategie zu groß?

 

Ein in dieser Richtung gehendes Zitat von Ministerpräsident Markus Söder in der "Süddeutschen Zeitung" kommt Ingolstadts OB Christian Scharpf zu früh. Seine Bitte an den Freistaat lautet: "Erst mal das Konzept anschauen und nicht vorschnell Aussagen treffen. " Ingolstadt könne durchaus die Voraussetzungen als Modellregion bieten, so Scharpf zum DK.

Bayern will das vorsichtige Zurückfahren von Corona-Schutzmaßnahmen etwa in Handel oder Kultur nach Ostern in acht Modellregionen testen, wie Söder am Mittwoch im Landtag ankündigte. Einem SZ-Bericht zufolge dürften Städte wie Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim nicht dabei sein: Es gehe um "kleine, abgrenzbare Orte", wird Söder darin zitiert.

Ingolstadt hat sich als eine der Modellstädte beworben. Scharpf will diesbezüglich "politisch nicht lockerlassen". Er habe viel positive Resonanz auf seinen Vorstoß bekommen, betont Scharpf. Angesichts des Dauer-Lockdowns seien viele Gewerbetreibende und Einzelhändler in Ingolstadt verzweifelt. "Es ist höchste Zeit zum Umsteuern in der Corona-Politik. "

Das Modellprojekt sieht vor, analog zur Stadt Tübingen in Baden-Württemberg die Bevölkerung stärker zu testen und für negativ Getestete mehr Einkaufsmöglichkeiten und kulturelle Veranstaltungen anzubieten. Am Wochenende soll ein Konzept, wie das in Ingolstadt umgesetzt werden könnte, erarbeitet werden. Anfang nächster Woche soll dieses dem Ministerium zugehen.

rl