Ingolstadt
Ferienpass wird zum Ferienspaß

Trotz Corona: Stadtjugendring erlebt Sommer ohne Infektionsfall - sowie zufriedene Kinder und Eltern

08.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:00 Uhr
Trotz der Corona-Pandemie konnte der Stadtjugendring heuer ein zahlreich gebuchtes Ferienprogramm für die Kinder anbieten. −Foto: SJR

Ingolstadt - Trotz der Einschränkungen durch Corona kann der Stadtjugendring (SJR) auf einen erfolgreichen Ferienpass 2020 blicken.

Dabei sei noch im Mai völlig unklar gewesen, ob in den Sommerferien überhaupt Aktionen stattfinden könnten, so SJR-Geschäftsführer Stefan Moser im Gespräch mit dem DK. Dass dieses Jahr insgesamt doch über 1200 junge Teilnehmer - wenn auch deutlich weniger als sonst - dabei sein wollten, damit habe beim SJR zunächst keiner gerechnet. Von den rund 5500 Kursplätzen seien etwa 4000 gebucht worden.

Der SJR machte aus der Not eine Tugend und stellte den diesjährigen Ferienpass unter das Motto "Sommerferien dahoam". Konsequenz aus der Corona-Krise war nicht nur, dass der SJR heuer keinen gedruckten Ferienpass aufgelegt hatte (das gesamte Programm konnte online eingesehen werden), die Teilnehmergruppen mussten den Gesundheits- und Hygienevorschriften entsprechend verkleinert und alle Großveranstaltungen wie der Flohmarkt, der LiLaLu-Mitmachzirkus und die Abschlussfeier ersatzlos gestrichen werden. Auch die Auslandsfahrten fanden nicht statt - mit Ausnahme einer Frankreichreise mit Ziel außerhalb der Risikogebiete. Diese sei am vergangenen Wochenende zu Ende gegangen, so Moser. Sein Fazit aus den gesamten Ferienwochen: "Wir hatten keinen positiv getesteten Fall. " Moser führt das auch darauf zurück, dass alle Corona-Maßnahmen konsequent angewendet worden seien.

Schwerpunkte im Programm bildeten die Ferienbetreuung, die über zehn Wochen mit 250 Teilnehmern vollständig ausgebucht gewesen sei, die drei Jugendaktivwochen, bei denen zusätzliche Tagesfahrten in die Region angeboten wurden, sowie das Spielmobil, das im Mai - nach Änderung der Infektionsschutzmaßnahmen - den ganzen Sommer lang in den Stadtteilen unterwegs gewesen sei und durchschnittlich 60 Teilnehmer an den jeweiligen Standorten begrüßen konnte, berichtet Moser. Auch die Bademarke, die einmalig erworben werden kann und die ganzen Sommerferien lang den Eintritt in das Ingolstädter Freibad ermöglicht, habe sich einer erstaunlich guten Nachfrage erfreut. Moser lobt im Nachhinein sowohl die 45 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer, die unter den gegebenen Umständen einen "super Job gemacht" hätten, als auch die teilnehmenden Kinder, die klaglos alle Hygieneregeln "in Kauf genommen" hätten. Auch die Eltern seien sehr zufrieden gewesen. Demnach seien keine "großartigen Beschwerden" an den SJR herangetragen worden, dafür Verbesserungswünsche.

Exemplarisch für die Ferienbetreuungen stehe eine Expedition "Natur" rund um das Jugendbildungshaus, die wegen der großen Nachfrage erneut auf dem Jugendzeltlagerplatz durchgeführt worden sei. Die jungen Naturforscher im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren erkundeten unter der Anleitung der Umweltpädagogin Renate Schwäricke eine Woche lang die Lebensräume Wiese, Wasser, Wald und Hecke mit Lupendosen, Keschern, Bestimmungshilfen und Naturerfahrungsspielen. Auch eine Wasserolympiade war Bestandteil des Programms.

"Die Konzepte haben sich bewährt. Die kleineren Gruppen mit acht statt 15 Teilnehmern pro Raum und Kurs haben den Kindern gefallen", sagt Moser. Er äußert zugleich aber auch die Hoffnung, im nächsten Jahr zum gewohnten Konzept des Ferienpasses zurückkehren zu können. Es solle jedoch überlegt werden, in wie weit sich in der Corona-Krise bewährte Änderungen zukünftig in das Konzept des Ferienpasses integrieren ließen.

DK

Michael Brandl