Ingolstadt
Das wollten die Stadtrats-Fraktionen zum Heilig-Geist-Spital in Ingolstadt wissen

Nach dem Corona-Ausbruch

11.03.2021 | Stand 23.09.2023, 17:19 Uhr
 Das Heilig-Geist-Spital in Ingolstadt. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Fragenkataloge: Für OB Christian Scharpf "ein ganz normales, legitimes Instrument der Stadträte, um sich zu informieren".

Scharpf reagierte damit in der Sitzung des Sozialausschusses am Mittwoch auf einen Redebeitrag von CSU-Rätin Brigitte Mader, die den Mitte Januar von ihrer Fraktion gestellten Fragenkatalog zum Corona-Ausbruch im Heilig-Geist-Spital in der Fechtgasse durch SPD-Rat Achim Werner angegriffen sah. Werner hatte moniert, "einige Kollegen" hätten das Thema "politisch ausgeschlachtet".

Dabei hatte sich die Kritik Werners gar nicht auf die CSU, sondern auf ein Zitat des FW-Fraktionschefs Hans Stachel im DK bezogen. Auch der Förderverein der Heilig-Geist-Spital-Stiftung hatte darauf gepocht, unabhängig zu prüfen, ob Fehler gemacht worden seien. "Um Vorwürfe auszuräumen", wie Vorsitzender Florian Straub am Donnerstag sagte. Damit das Heim für die Zukunft keinen Schaden nehme. "Es ist nie darum gegangen, Heimleiter Franz Hartinger, der für drei Heime verantwortlich ist, als Schuldhammel hinzustellen. "

Fragenkataloge zum Infektionsgeschehen in dem von der Spitalstiftung betriebenen Pflegeheim hatten Mitte Januar sowohl CSU als auch FW gestellt. Die lange Zeit bis zur Beantwortung begründet die Stadt mit der Entscheidung des Stiftungsrates, das Gesundheitsamt und die Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen, Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) mit der Prüfung des Ausbruchsgeschehens zu beauftragen.

Der Prüfbericht liegt mittlerweile vor (DK berichtete). Organisatorische Versäumnisse der Leitung haben nicht zu dem Ausbruch geführt, so der Tenor. "Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Heilig-Geist-Spital waren lange Zeit stolz darauf, dass es gelungen ist, die Bewohnerinnen und Bewohner über sehr lange Zeit erfolgreich von Infektionen mit dem Coronavirus fernzuhalten. " Umso betroffener seien jetzt alle, heißt es am Ende der Antwortschreiben an die jeweiligen Fraktionen. Die Fragen waren von Stiftungsvorstand Roland Wersch und Heimleiter Franz Hartinger beantworteten worden, das Antwortschreiben von OB Scharpf unterzeichnet. Das Geschehen "belastet uns mehr, als wir es vermitteln können. "

Ausführlich werden die insgesamt 31 nach Schutzmaßnahmen der Bewohner, Besucher und Mitarbeiter aufgeschlüsselten Fragen der CSU beantwortet. Die FW hatte neun konkrete Fragen zum Ausbruchsgeschehen gestellt. Die Antworten decken sich zum Teil mit denen des Prüfberichts. Die "Umsiedlung" der gesunden Bewohner, etwa in freie Zimmer des Anna-Ponschab-Hauses oder in ein Hotel, habe man den Bewohnern nicht zumuten wollen. In einem Hotel hätte zudem aufgrund fehlender Hilfsmittel eine adäquate Versorgung nicht stattfinden können. 

 

 

Ruth Stückle