München
Bundespolizei zieht Ingolstädter Bußgeldverweigerer am Münchner Flughafen aus dem Verkehr

Nach Rückkehr aus Türkei-Urlaub

06.04.2021 | Stand 10.04.2021, 3:33 Uhr
Unerwartetes Ende der Osterferien: Am Münchner Flughafen haben am Karsamstag Bundesbeamte einen 28-Jährigen aus Ingolstadt festgenommen und ihm knapp 380 Euro abgenommen. −Foto: Bundespolizei

München/Ingolstadt - Etliche Strafzettel hat ein 28-jähriger Ingolstädter in den vergangenen zweieinhalb Jahren ignoriert. Die Staatsanwaltschaften in Deggendorf und Ingolstadt hatten den Verkehrssünder mit Erzwingungshaftbefehlen gesucht. Als der Mann am Karsamstag aus einem Türkei-Urlaub am Münchner Flughafen zurückkehrte, stellten ihn Beamten der Bundespolizei vor die Wahl: Neun Tage Haft oder Begleichung der Schulden.

Im Jahr 2018 hatte der junge Türke offenbar auf der Straße keinen guten Lauf. Er hatte es nach Angaben der Polizei mit den Straßenverkehrsregeln in Bayern mehrfach nicht so genau genommen, war des Öfteren dabei erwischt worden und hatte offensichtlich beharrlich die daraus resultierenden Bußgelder nicht bezahlt. Daher hatte zum einen im August 2019 ein Richter am Sitz der Zentralen Bußgeldbehörde Bayern in Viechtach wegen vier nicht beglichenen Bußgeldbescheiden in einer Gesamthöhe von 105 Euro einen Erzwingungshaftbefehl gegen den Mann erlassen. Mit diesem Haftbefehl beauftragte die Staatsanwaltschaft Deggendorf ein paar Monate später die Polizeibehörden deutschlandweit mit der Suche nach dem 28-Jährigen.

Gut einen Monat nach dem niederbayerischen Kadi hatte dessen Kollege in der Geburtsstadt des Verkehrssünders gegen diesen wegen eines weiteren Verstoßes im Sommer des Vorjahres und eines folglich nicht bezahlten Bußgeldes von 35 Euro ebenfalls einen Erzwingungshaftbefehl ausstellen lassen. Mit diesem wiederum hatte die Ingolstädter Staatsanwaltschaft seit September letzten Jahres nach dem säumigen Zahler suchen lassen. Alles in allem war der Zahlungsunwillige den Behörden 378,76 Euro, bestehend aus Bußgeldern und zugehörigen Verwaltungskosten, schuldig geblieben.

Am Karsamstag hatte die Suche dann ein Ende. Bundespolizisten verhafteten den säumigen Zahler, als er die Einreisekontrolle des Nachmittagsfluges aus Istanbul durchlief, und erinnerten ihn an seine finanziellen Verpflichtungen. Die Richter hatten dem jungen Türken als Entscheidungshilfe für neun Tage ein Zimmer in einer Justizvollzuganstalt in Aussicht gestellt. Den drohenden Gefängnisaufenthalt vor Augen, bezahlte der 28-Jährige den geforderten Betrag bei der Bundespolizei dann doch und durfte die Wache wieder verlassen.

DK